Altena/Lüdenscheid. Nach den Raubüberfällen in den letzten Monaten ist es der Polizei gelungen, eine vierköpfige tatverdächtige Bande in Lüdenscheid festzunehmen. Sie sollen unter anderem die Aral-Tankstelle (13. Juni) in Altena überfallen haben.
(ots) Gemeinsame Presserklärung der Staatsanwaltschaft Hagen und der Kreispolizeibehörde MK
Eine mindestens vierköpfige Bande wird verdächtigt, seit Jahresanfang mindestens 16 Raubüberfälle in Lüdenscheid und anderen Orten begangen zu haben. Nach umfangreichen Ermittlungen der Polizei gab es vier Festnahmen. Gegen alle vier wurden Haftbefehle erlassen.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um Männer im Alter von 18 (2 Tatverdächtige), 22 und 23 Jahren aus Lüdenscheid. Sie werden verdächtigt, seit Jahresanfang in wechselnder Besetzung 16 Raubüberfälle auf Einzelpersonen, Geschäfte, Tankstellen und ein Taxi begangen zu haben. Sie gingen in die Geschäfte oder lauerten den Mitarbeitern vor Ladenöffnung bzw. nach Ladenschluss auf. Sie hielten ihren Opfern Schuss- und Stichwaffen vor. Auf mehrere Opfer wurde Gewalt ausgeübt.
Es liefen umfangreiche verdeckte Maßnahmen zur Ermittlung der tatsächlichen Aufenthaltsorte. Zwei der Tatverdächtigen haben keinen festen Wohnsitz. Haftbefehle wurden beantragt.
Am 19. Mai überfielen die vier Männer ein Schnellrestaurant in Düsseldorf. An ihrem Fahrzeug hingen gestohlene Kennzeichen, die kurz darauf in Halver entsorgt wurden. So führte die Spur in den Märkischen Kreis. Die Täterbeschreibungen passten zu denen der Vorfälle in und um Lüdenscheid.
Die erste Festnahme erfolgte am 28. Mai: Nach einem Raub auf ein Taxi am 22. Mai erkannte der Fahrer in Lüdenscheid drei mutmaßliche Räuber wieder und informierte die Polizei. Die konnte einen 18-Jährigen festnehmen. Seine Begleiter entkamen.
In der vergangenen Woche überfielen die Männer zwei Tankstellen in Lüdenscheid (Altenaer Straße) und Altena (Bahnhofstraße).
Am Sonntagabend um 22.18 Uhr überfielen der zweite 18-Jährige und der 22-Jährige den Kiosk an der Volmestraße. Einer der Täter schlug mit einer Schusswaffe auf den Kiosk-Besitzer ein. Der zweite Mann leerte die Kasse. Der 48-jährige Ladenbesitzer leistete Gegenwehr. Der verletzte Geschäftsmann konnte einen Holzstiel greifen und zurückschlagen. Er verfolgte die flüchtenden Männer. Ein vorbeifahrender Autofahrer rief die Polizei und gab die Fluchtrichtung durch. Am Brügger Bahnhof erreichte der Verfolger den älteren Täter und hielt ihn fest.
Im Rahmen einer umfangreichen Fahndung entdeckte die Polizei kurz nach Mitternacht den mutmaßlichen Komplizen am Gleis hinter dem Edeka-Markt und nahm ihn fest. Der Kiosk-Besitzer und der 22-jährige Tatverdächtige wurden vom Rettungsdienst und später ambulant im Krankenhaus versorgt. Die Polizei sicherte Spuren und Aufnahmen aus der Überwachungskamera. Beim dem 22-Jährigen wurde eine PTB-Waffe gefunden.
Der vierte Mann (23) konnte am Montagmorgen festgenommen werden. Bei Durchsuchungsmaßnahmen stellte die Polizei Beute und Täterkleidung sicher.
Die Polizei ermittelt wegen schweren Raubes.