Küntrop. Am späten Sonntagnachmittag ist die Galvanik-Abteilung der Firma Muschert & Gierse in Neuenrade-Küntrop in Flammen aufgegangen. Menschen kamen nicht zu Schaden, da sich zum Zeitpunkt des Unglücks scheinbar niemand im Gebäude aufgehalten hatte. Dagegen entstand ein Schaden in Millionenhöhe.
Mehr als 250 Einsatzkräfte der Feuerwehr sind im Einsatz. Löschzüge aus Neuenrade, Werdohl, Plettenberg, Hemer, Lüdenscheid, Menden und Iserlohn und sogar Sundern sind ausgerückt. Zudem waren THW und DRK aus Balve vor Ort. Auch die Johanniter halfen mit einer Bereitschaft.
8000 Liter pro Minute
Fünf Drehleitern waren gleichzeitig im Einsatz, bemüht darum, den Großbrand unter Kontrolle zu bringen. Gleichzeitig kämpften die Einsatzkräfte dagegen, dass sich die Flammen auf nebenstehende Gebäude ausbreiteten. Mit 8000 Litern pro Minute begegnete die Feuerwehr den Flammen, die zeitweise bis zu 50 Meter aus dem Dach in den Küntroper Himmel schlugen. Um den Wasserbedarf zu decken, bediente sich die Feuerwehr im nahegelegenen Neuenrader Freibad, das leergepumpt wurde. Das Firmengebäude konnte auch am späten Abend noch nicht von den Einsatzkräften betreten werden. Dies sei nach Informationen vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Michael Kling erst möglich, nachdem eine Schaumdecke über das Fabrikgebäude gelegt werden kan.
Viele Schaulustige
Die Schwarze Rauchsäule war weithin zu sehen und bewegte sich in Richtung Balve/Garbeck. Hier sind die Anwohner durch Warnhinweise im Lokalradio sowie durch Lautsprecherwagen der Polizei darauf hingewiesen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Messungen der Feuerwehr hatten glücklicherweise ergeben, dass keine gefährlichen Stoffe ausgetreten waren. Noch ehe die Sirenen, die im Laufe des Abends mehrmals zu hören waren und zunächst den Stadtalarm in Neuenrade gaben, später die Gefahr für die Bevölkerung kund gab, verbreitete sich die Nachricht der Katastrophe in Windeseile über soziale Netzwerke. In ganz Küntrop, besonders aber auf dem Vorplatz der Schützenhalle und an der Dineike, hatten sich Schaulustige versammelt. Mittlerweile ist die Gegend großräumig abgesperrt.