Nachrodt-Wiblingwerde. Als Verkehrsteilnehmer hat man es nicht leicht im Märkischen Kreis. Seit Dezember ist die Rahmedetalbrücke der A45 gesperrt. Die Umleitungsstrecken durchs Volme- und Lennetal sorgen für eine erhebliche Belastung. Jetzt kommt eine weitere Vollsperrung der B236 in Nachrodt für mehrere Monate hinzu.
Im September 2019 wurde an einem Hang an der B236 in Nachrodt zwischen der ehemaligen Rastatt und der ehemaligen Metzgerei Böhland festgestellt, das die Fällung von nicht mehr standsicheren Bäume aus dem Steilhang sofort erfolgen musste. Mit sofortiger Wirkung wurde die Bundesstraße für drei Tage voll gesperrt, mit erheblichen Folgen fürs Lennetal. Bereits seit Jahren fließt der Verkehr an der Engstelle nur einspurig, weil dort aufwändige Felssicherungsarbeiten erfolgen.
Jetzt muss genau an dieser Stelle die Bundesstraße ab April wieder voll gesperrt werden. Diesmal allerdings nicht nur für wenige Tage, sondern für mindestens drei Monate. Der Grund ist eine Felsnase im Hang, die abgetragen werden muss, da sie droht, auf die Straße herabzustürzen. Allein für den Abtransport des Felsmaterials sollen mehr als 400 Lkw benötigt werden.
Für den Fernverkehr dürfte damit das Lennetal über Nachrodt nicht mehr zu erreichen sein und mit einer weiträumigen Umleitung ist zu rechnen. Der Pkw-Verkehr soll eventuell über die Ehrenmalstraße ausweichen – und würde dann unmittelbar an der Grundschule in Nachrodt vorbeifahren (Lesen Sie dazu: Ehrenmalstraße wird keine Umleitungsstrecke).
Insider hoffen, dass die Maßnahme an der B236 vor einer Sprengung der A45-Rahmedetalbrücke abgeschlossen ist, denn dann würde zumindest für Tage wohl auch die Verbindung von Lüdenscheid durch die Rahmede Richtung Altena/Lennetal blockiert sein, bis die Trümmer der Autobahnbrücke von der Altenaer Straße (L 530) weggeräumt sind. Nach Informationen von LOKALSTIMME.DE möchte die Landespolitik die Felsbeseitigung in Nachrodt nicht tageweise unterbrechen, sondern die schwierigen Arbeiten sollen zusammenhängend ausgeführt werden.
Dass die Beseitigung der Felsnase oberhalb der B 236 in der Ortsdurchfahrt Nachrodt nicht aufgeschoben wird, lässt nur einen Schluss zu: Die Gefahr, die von dem Hang ausgeht, wird als konkret und aktuell eingeschätzt.
Das Thema einer Vollsperrung während der Hangarbeiten ist bereits bei einem Treffen von Behördenvertretern, an denen auch die Kommunen Nachrodt-Wiblingwerde und Altena, der Märkische Kreis und der Landesbetrieb Straßen NRW beteiligt waren, Ende vergangenen Jahres besprochen worden.