Altena. Die Anwohner sind genervt. Immer wieder gibt es in den Abendstunden Randale im und um das Behördenparkhaus in Altena. Die Polizei ist schon zu mehreren Einsätzen an die Bismarckstraße gerufen worden. Am Mittwoch (22. Juli) wurden zwei Jugendliche durch Schläge verletzt. Einer musste sich danach im Krankenhaus behandeln lassen. Auch beleidigende Graffitis sind ein Problem im Behördenparkhaus. Die FDP Altena hat dazu eine Anfrage an den Bürgermeister gestellt.
Die Polizei Märkischer Kreis teilt in einer Pressemitteilung folgendes mit:
Altena. (ots) Ein Streit unter Jugendlichen gipfelte am Mittwoch kurz vor Mitternacht in einer Prügelei. Im Behördenparkhaus an der Bismarckstraße schlugen vier Jugendliche unter anderem mit Drehmomentschlüssel und Teleskopschlagstock auf einen 19-jährigen Altenaer ein.
Bereits kurz zuvor hatte ein 18-jähriger Werdohler aus derselben Gruppe Schläge bekommen. Er flüchtete zur Bahnhofstraße und informierte seinen 19-jährigen Freund. Der wollte mit den Schlägern reden. Sie gehörten zu einer etwa 15-köpfigen Gruppe, die sich in der 2. Etage des Parkhauses aufhielten. Der 19-jährige stellte die Schläger zur Rede und bekam darauf selbst Schläge und Tritte. Er flüchtete ebenfalls und ließ sich im Werdohler Krankenhaus versorgen. Am nächsten Morgen erstattete er Anzeige. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen vier 19- bis 20-jährige Altenaer.
FDP-Anfrage zu Schmierereien im Parkhaus gegenüber Burggymnasium/neben Rathaus
„Mit Entsetzen mussten wir sehen, dass das Parkhaus nicht nur mit etlichen wenig
künstlerischen Graffiti beschmiert ist – ein Graffito kann auch Kunst sein, diese sind es nicht; leider finden sich auch etliche Graffiti, die unsere Polizeibeamten herabsetzt und beleidigt. Unter Umständen sind noch in weiteren Teilen des Parkhauses ähnliche Graffiti.
Zur Info:
– acab = all cops are bastards
– 161 = a f 1 = antifaschistische Aktion
– F*** Police = das bedarf wohl keiner Übersetzung
Daher möchten wir hiermit anfragen, ob es nicht möglich ist, wenigstens diese beleidigenden Graffiti zu übertünchen, wenn es denn nicht möglich ist, das Parkhaus als Ganzes neu zu gestalten / zu streichen.
Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Diel.“
Die Verwaltung hat bereits angekündigt umgehend und kurzfristig Abhilfe zu schaffen, wie Stefan Kemper von der Stadt Altena auf LOKALSTIMME.DE-Nachfrage mitteilt.
Anwohner genervt von Parkhaus „Posern“
Durch den Lärm und auch das viel zu schnelles Fahren an der Bismarckstraße sind die Anwohner des Behördenparkhauses genervt. Polizeipressesprecher Marcel Dilling bestätigt auf LOKALSTIMME.DE-Nachfrage die Situation am Behördenparkhaus. „Es sind vermehrte Bürgerbeschwerden aufgrund des Lärmes festzustellen, die sich über quietschende Reifen und Partys in den Abend- und Nachtstunden beschweren. Wir haben schon mehrere Platzverweise ausgesprochen, wenn wir jemanden angetroffen haben. Die Kollegen in Altena gehen mit dem Thema sehr sensibel um und kontrollieren das Parkhaus häufiger.“
„Allerdings ist die bauliche Situation mit den zwei Zufahrten und den mehreren Ein- und Ausgängen nicht einfach zu händeln. Wenn die Polizei kommt, wird sie schon vom weiten von den Jugendlichen und den jungen Erwachsenen gesehen,“ so Stefan Kemper von der Stadt Altena, wo die Problematik bekannt ist. „In der Vergangenheit gab es immer wieder Phasen, wo das Parkhaus als Treffpunkt genutzt wurde, jetzt ist gerade wieder so eine Phase. Unser Ordnungsamt und die Polizei stehen in Kontakt.“
Kommentar von Björn Braun
So kann und darf es nicht weiter gehen, dass sich das Behördenparkhaus zu einem „Jugendtreff“ entwickelt, in dem viele Anwohner massiv gestört und in Gefahr gebracht werden durch zu schnelles Fahren. Notfalls muss die Stadt für diesen Bereich eine Videoüberwachung installieren, um so die Störenfriede und Schmierfinken zu ermitteln.
Auch der erbärmliche Geruch im Treppenhaus, das als Klo missbraucht wird, würde von einer Videoüberwachung profitieren. Andernfalls wäre es eine Überlegung das Behördenparkhaus baulich zu verändern, damit dort keine Partys und Drifts mehr gemacht werden können. Allerdings muss sich der neue Rat und auch die neue Bürgermeisterin oder Bürgermeister mit dem Thema beschäftigen, um Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen, damit das Problem an der Wurzel gelöst und nicht nur einfach an eine andere Stelle in der Stadt verschoben wird.
Allerdings sollten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mal fragen, ob Ihre Art auch die richtige ist. Es kann doch nicht sein, dass man bei Meinungsverschiedenheiten, egal welcher Art, mit Schlagstöcken und Drehmomentschlüsseln auf eine Person einschlägt und tritt, dann auch noch zu viert.