Iserlohn/Märkischer Kreis. Der Märkische Kreis richtet ein zweites Impfzentrum ein. Das teilte die Kreisverwaltung am Montag (1. März) mit. Das zusätzliche Zentrum für Anti-Corona-Tests soll in Iserlohn entstehen.
Bislang gibt es kreisweit ein Impfzentrum: die historische Schützenhalle auf dem Loh in Lüdenscheid. Nach Angaben des Märkischen Kreises sind bis Ende Mai mehr als 55.000 Erst- und Zweittermine für die Schutzimpfung gegen das Covid-19-Virus gebucht worden. Jetzt soll eine zweite Anlaufstelle hinzukommen: Das zweite Impfzentrum wird in Iserlohn eingerichtet und zwar im Ortsteil Dröschede in einem Gewerbegebiet und dort in einer leer stehenden Industriehalle.
Bislang war die Kreisverwaltung an die Vorgaben der CDU-/FDP-Landesregierung in Düsseldorf gebunden, die nur ein Impfzentrum vorsahen. Jetzt hat das NRW-Gesundheitsministerium nachgebessert und so genannten Flächenkreisen die Einrichtung einer zweiten Anlaufstelle erlaubt. Damit ist der Weg auch für den Märkischen Kreis frei. Die Kreisverwaltung stellte das künftige zweite Impfzentrum am Montagnachmittag vor. Auf Vorschlag der Stadt Iserlohn sei die Wahl auf das Gebäude der ehemaligen Firma Kottmann im Gewerbegebiet Dröschede gefallen.
Start für den zweiten Standort im April geplant
Ab April sollen die Schutzimpfungen in Iserlohn anlaufen. In Dröschede „ist das Ziel, zügig zwei Impfstraßen mit jeweils 20 zu impfenden Personen pro Stunde einzurichten. Somit können dort am Tag bis zu 500 Personen zusätzlich geimpft werden“, stellt der Kreis in Aussicht. Geklärt werden müssten noch Details zur Logistik oder zu Terminvereinbarungen, die nicht in der Zuständigkeit des Kreises lägen; hier sei der Kreis „weiter auf die gute Zusammenarbeit mit der KVWL angewiesen. Die Erweiterung der lokalen Impfkapazität wird mit ihr abgestimmt“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises.
„Die Kreisverwaltung und Landrat Marco Voge (CDU) hatten in den vergangenen Wochen unzählige Anfragen und Bitten von Bürgerinnen und Bürgern sowie aus den Städten und Gemeinden nach Einrichtung eines Impfstandortes im nördlichen Kreisgebiet erreicht“, berichtet der Kreis weiter. Voge habe sich beim Landkreistag für einen zweiten Impfstandort eingesetzt. Er habe zudem bei der KVWL sowie beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW um Unterstützung geworben. In einem Brief an seinen Parteikollegen, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU, habe Voge deutlich gemacht, dass ein Standort für die Impfungen im Märkischen Kreis nicht ausreiche. Rückenwind habe es durch die Kreistagsfraktionen und von heimischen Abgeordneten, die sich ebenfalls für eine zweite Impfstelle aussprachen, gegeben. Inzwischen hätten mehr als 20 Kreise in NRW signalisiert, dass sie einen zweiten Standort für die Anti-Corona-Impfungen wünschen.
Auch Impfen in Arztpraxen geplant
Das erste MK-Impfzentrum in Lüdenscheid war zum 15. Dezember 2020 eingerichtet worden; seit dem 8. Februar 2021 wird dort geimpft. Darüber hinaus führten mobile Teams kurze Zeit später beginnend die Schutzimpfungen in den Altenpflegeeinrichtungen durch, in denen die Zweitimpfungen bereits komplett abgeschlossen seien, teilt die Kreisverwaltung mit.
Alleine die vier nördlichen Städte im Märkischen Kreis (Balve, Hemer, Menden und Iserlohn) haben zusammen nach Kreisangaben rund 190.000 Einwohner. In diesen vier Städten belaufe sich der Anteil der Bevölkerung, der 65 Jahre und älter ist, auf ca. 43.000 Personen. „Langfristig muss natürlich die Impfung bei unseren Hausärzten das Ziel sein. Bis dahin ist der zweite Standort aber eine ganz wichtige Säule“, sagt Landrat Voge. Selbstverständlich würden die Planungen mit allen Beteiligten im Kreis fortgesetzt, da der Erlass des Landes unter anderem auch mögliche Kooperationen mit bis zu fünf Schwerpunktpraxen vorsieht.