Iserlohn. „Eigentlich nur zum Zeitvertreib“ hatte der Iserlohner Strafverteidiger und Hobbymusiker Dr. Frank Nobis den Pop-Klassiker „We didn´t start the fire“ von Billy Joel in einen Corona-Song umgetextet, mit dem Handy aufgenommen und auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. In dem Lied beschreibt Nobis die aktuelle Situation rund um das Virus, Hamsterkäufe und Ausgangssperren augenzwinkernd-kritisch. Mit seinem Beitrag hatte der Iserlohner den Nerv der Netzgemeinde getroffen – und kann jetzt sogar die Initiative „Iserlohn hilft“ finanziell unterstützen.
Mit dieser Reaktion hatte Nobis nicht gerechnet. „Offensichtlich hat mein Text den Nerv der Menschen in der aktuellen Ausnahmesituation rund um die Coronakrise getroffen“ kann der Anwalt getrost feststellen. Obwohl im Internet inzwischen einige Corona-Songs kursieren, ging seine Veröffentlichung viral. Binnen nur weniger Stunden wurde der Song, den Nobis singt und auf der Gitarre begleitet, zum Netz-Hit, rund 40.000 Mal geklickt und über 700 Mal geteilt.
Mehrere Zeitungen und Radiosender riefen in den Folgetagen an und interviewten Nobis zum Song. Ein Sender spielte sogar die laienhaft in Nobis Küche mit dem Handy aufgenommene Version; ein weiterer Sender fragte an, ob es von dem Lied nicht auch eine radio-taugliche Aufnahme gäbe. Und so war die Idee geboren, das Stück professionell aufzunehmen.
Professionelle Version im Tonstudio eingespielt
Gemeinsam mit seinen Bekannten Jan Zimmer und Sebastian Gröne, beide Musikprofis von der Rock- & Pop-Fabrik in Iserlohn-Letmathe, spielte Nobis das Stück dann am vergangenen Wochenende professionell im Tonstudio der Rock & Pop Fabrik ein. Tontechniker Sebastian Gröne machte die Aufnahmen, während Jan Zimmer Nobis auf dem Cajon und an den Percussions begleitete.
Die Idee der drei Musiker dahinter: „Wir wollen damit kein Geld verdienen, sondern in der momentanen Coronakrise helfen. Alle Einnahmen, die wir aus dem Stück generieren, werden zu 100 Prozent an die Iserlohner Hilfsorganisation „Iserlohn hilft (Corona-Quarantäne)“ rund um Martin Luckert, Svenja Finke und Sylvia Olbrich weitergeleitet“, erläutert Nobis.
Alle Einkünfte für „Iserlohn hilft“
Neben den Einnahmen, die aus der Vermarktung über Streamingdienste resultieren, hat Nobis nun auch die professionelle Radioversion nebst einem kleinen Video auf seiner Facebookseite veröffentlicht und dort ein Spendenkonto eingerichtet. „Wir würden uns freuen, wenn jeder, der sich das Video anschaut, einen Euro hinterlässt“, erklärten die drei Musiker unisono.
Und die Aktion ist richtig gut angelaufen: Nach nur wenigen Stunden waren bereits 2.600 Euro zusammengekommen, teilt Nobis mit und kündigt an: „Ab nächster Woche, vielleicht aber auch schon zum Wochenende ist das Lied auch über die Streamingdienste iTunes, Spotify, Deezer, Napster und Amazon mp3 zu hören. Auch die Streamingerlöse kommen in voller Höhe ,Iserlohn hilft‘ zu Gute.“