Altena-Großendrescheid. Bis an die Grenze des Stadtgebiets und sogar darüber hinaus rückte die Feuerwehr Altena am Freitagnachmittag (26. Februar) aus. Ein besorgter Anrufer vermutete einen Waldbrand und hatte den Notruf gewählt. Es blieb am Wochenende nicht der einzige Einsatz dort.
+++ UPDATE Sonntag, 28. Februar, 13.45 Uhr +++:
Aktuell ist die Feuerwehr Lüdenscheid vor Ort und löscht Glutnester auf der gerodeten Fläche; an mindestens fünf Stellen muss die Feuerwehr eingreifen und mit Wasser nachhelfen. Die Höhenstraße L 692 zwischen Wiblingwerde und Lüdenscheid ist dafür halbseitig hinter dem Abzweig Großendrescheid in Fahrtrichtung Lüdenscheid gesperrt.
Bereits am Samstagabend (27. Februar) war die Freiwillige Feuerwehr Winkeln aus Schalksmühle dort im Einsatz. „Passanten waren Glutnester aufgefallen“, so der Einsatzbericht, und sie haben die Polizei und Feuerwehr verständigt. „Vor Ort stellte sich heraus, dass die Einsatzkräfte tatsächlich tätig werden mussten“, teilt die Feuerwehr dazu mit: Sie zog die Glutnester auseinander und benetzte die Flächen großflächig mit Wasser.
+++ Erster Bericht (Freitag, 26. Februar) +++:
Tatsächlich trieb ein böiger Wind in Höhe des Abzweigs zum Großendrescheid immer wieder dichte Rauchwolken über die Höhenstraße (L 692) zwischen Wiblingwerde und Lüdenscheid. Dazu der lag typische, schwere Geruch eines Waldbrands in der Luft. Der Anrufer, der gegen 15.50 Uhr den Notruf gewählt hatte, gab daher auch die Ortslage Großendrescheid an – weswegen der Einsatzalarm an die Feuerwehr in Altena ging. Dass die L 692 genau dort im Grenzbereich der drei Kommunen Altena, Schalksmühle und Lüdenscheid verläuft, hatte die Leitstelle nicht im Blick: Nicht nur die kommunalen Gebiete treffen in der Ortslage aufeinander, sondern offenbar auch die Netze der Mobilfunkanbieter – der Notruf war nämlich im Gebiet des Ennepe-Ruhr-Kreises gelandet.
Vor Ort stellte die Feuerwehr schließlich fest, dass es für sie nach der weiten Anfahrt nichts zu löschen gab: Tatsächlich brannte an mindestens drei Stellen zwar Unterholz. Allerdings war das geplant.
„Der Borkenkäfer wird ausgeräuchert“
„Es handelte sich um Schlagabraum, also kleinteiliges Gehölz, das nach dem Fällen von Bäumen entweder geschreddert oder verbrannt wird“, teilte die zuständige Kreisleitstelle in Lüdenscheid auf Nachfrage von LOKALSTIMME.DE mit. Auf der Fläche, die jenseits der Landstraße in Richtung Vorwald/Mesendahl liegt, ist in den vergangenen Wochen ein zusammenhängender Nadelwald, dessen Bäume vom Borkenkäfer befallen waren, abgeholzt worden. Teile des Schlagabraums hat das Fällunternehmen jetzt verbrannt. „Der Vorgang war mit der Forstbehörde und dem Ordnungsamt abgestimmt“, hieß es aus der Feuerwehrleitstelle in Lüdenscheid; weil der Notruf aber über den Ennepe-Ruhr-Kreis weitergegeben wurde, kam diese Information nicht zum Tragen.
Die Altenaer Feuerwehr war mit insgesamt vier Fahrzeugen ausgerückt; im Einsatz waren die Feuerwache und die Freiwillige Feuerwehr mit der Schnelleinsatzgruppe (SEG). Das Einsatzgebiet lag hinter der Stadtgrenze; die Altenaer kontrollierten dennoch die Lage vor Ort, brauchten aber nicht einzugreifen.
Ein Spaziergänger, der mit seinem Hund die Szenerie beobachtete, stellte fest ironisch fest: „Jetzt wird der arme Borkenkäfer auch noch ausgeräuchert…“