Altena. Einen Schwelbrand im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Innenstadt hat am Freitagabend ein Großaufgebot von Feuerwehr und Polizei beschäftigt: Die Rauchschwaden zogen bis ins Treppenhaus des Wohnhauses – in dem die Stadt auch Flüchtlinge untergebracht hat. Kriminalpolizei und auch der Staatsschutz haben die Ermittlungen übernommen.
Gegen 18.35 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen, die sofort Sirenenalarm für die Löschzüge I (Innenstadt) und III (Rahmedetal, Rosmart, Drescheid) gab. Auch die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vom Ortsverband Altena/Nachrodt-Wiblingwerde wurde ebenfalls hinzugezogen.
Betroffen war das ehemalige städtische Krankenhaus in der Freiheitstraße, das heute als Wohnhaus genutzt wird. In einem Kellerraum sollen laut Feuerwehr Wäschestücke und ein Kunststoffkleiderbügel gebrannt haben – was zu einer „massiven Rauchentwicklung“, wie Feuerwehrsprecher Hendrik Weber formulierte, geführt hatte. Die Feuerwehr drang unter Atemschutz in den weitläufigen Kellerbereich vor und konnte den Schwelbrand schnell löschen; anschließend kamen Hochleistungslüfter zum Einsatz.
Die Polizei hatte derweil die Wohnungen im Gebäude nur teilweise geräumt. Da sich schnell abzeichnete, dass für die Bewohner in den oberen Stockwerken erkennbar keine Gefahr ausging, konnten sie in ihren Wohnungen bleiben, mussten aber Türen und Fenster geschlossen halten.
In dem Gebäude hat die Stadt nach eigenen Angaben auch Flüchtlinge untergebracht: Familien und Frauen. Deshalb sei auch der Staatsschutz „routinemäßig“, wie es seitens der Polizei am Abend hieß, in die Ermittlungen eingebunden: Es werde „in alle Richtungen ermittelt“. Zur Brandursache konnte die die Polizei am Abend noch keine Angaben machen; auch hier liefen die Ermittlungen.
Die Feuerwehr war – mit freiwilligen Einheiten und der Feuerwache – mit insgesamt rund 40 Kräften im Einsatz. Die Helfer vom DRK übernahmen deren Versorgung und, wo notwendig, die Betreuung der Bewohner, die ihre Räume hatten verlassen müssen. Auch Bürgermeister Andreas Hollstein war vor Ort, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Am 3. Oktober 2015 war es in einem als reine Flüchtlingsunterkunft genutzten Wohnhaus im Buchholz zu einem Schwelbrand gekommen; die beiden mutmaßlichen Brandstifter müssen sich derzeit vor dem Hagener Landgericht verantworten. Die Anklage wirft ihnen Mordversuch und Brandstiftung vor. Der Fall hatte seinerzeit auch deswegen für bundesweites Aufsehen gesorgt, weil die Staatsanwaltschaft keine U-Haft gegen die mutmaßlichen Täter verhängt hatte.