Altena/Siegen/Hagen. Die nächste Hiobsbotschaft für Pendler und Reisende im Lennetal. Nach der Vollsperrung der A 45 bei Lüdenscheid und der weiterhin gesperrten B 236 in Altena am Ortsausgang Richtung Werdohl hatten Pendler gehofft, dass die Bahnstrecke zwischen Hagen und Werdohl, wie bislang angekündigt, am 12. Dezember wieder freigegeben wird. Daraus wird nichts.
Wer geplant hatte, zukünftig wieder mit der Bahn zwischen Hagen und Siegen zu pendeln, der muss weiterhin auf das Auto oder den Schienenersatzverkehr mit Bussen zurückgreifen. Die Ruhr-Sieg-Bahnstrecke kann nicht mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn (DB) am 12. Dezember 2021 wieder freigegeben werden. Die Instandsetzungsarbeiten zwischen Hagen und Werdohl nach der Flutkatastrophe vom Juli sind noch nicht beendet und verzögern sich.
Die Bahn teilt am Donnerstag (9. Dezember) mit, dass sich die Freigabe der Ruhr-Sieg-Strecke und sich somit auch der vollständige Start der neuen Intercity-Linie (IC34) zwischen Frankfurt und Münster/Dortmund/Norddeich um acht Tage verzögern wird. Der Grund sind Probleme mit der Elektrik der Signaltechnik. Der neue Termin für die Wiederinbetriebnahme der Strecke ist jetzt der 20. Dezember 2021. (BB/CMz)
Lesen Sie die Pressemitteilung der Bahn im Wortlaut:
Nach Flutkatastrophe auf der Ruhr-Sieg-Strecke: Kleine Kurzschlüsse in den Kabelanlagen sorgen für eine Verlängerung der Bauarbeiten um acht Tage
„Die Flutkatastrophe im Sommer hat die Ruhr-Sieg-Strecke massiv beschädigt, an vielen Stellen war die Infrastruktur auf einer Länge von rund 30 Kilometern völlig zerstört. Um die Strecke schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen, hat die DB zeitgleich die völlig unterspülten Gleise neu aufgebaut und das überflutete Stellwerk mit seinen zahlreichen Innen- und Außenanlagen neu errichtet. Allein dafür müssen rund 3.500 einzelne Kabeladern an Signale, Weichen und Zugsicherungssysteme angeschlossen werden. Bei den Probeschaltungen für die Inbetriebnahme des Stellwerks und der Strecke haben die DB-Expert/innen jetzt sogenannte Erdschlüsse – das sind kleine Kurzschlüsse in einzelnen Adern der Signalkabel – identifiziert. Diese Schäden müssen zunächst behoben werden, bevor Züge sicher über diesen Streckenabschnitt fahren können. Deshalb verschiebt sich die Inbetriebnahme der Strecke um eine Woche auf den 20. Dezember.
Dies wirkt sich auf den Zugverkehr aus. Die neue Fernverkehrslinie von Frankfurt am Main über Siegen nach Dortmund bzw. Münster wird zunächst nur mit einem teilweisen Angebot zwischen Frankfurt und Siegen verkehren. Der einmal täglich bis Norddeich Mole fahrende Intercity dieser Linie beginnt bzw. endet in Münster. Zwischen Siegen und Dortmund ist ein direkter Schienenersatzverkehr ohne Zwischenhalte geplant. Ab 20. Dezember 2021 – rechtzeitig zur Weihnachtswoche – wird dann der planmäßige Verkehr aufgenommen.
Für den Regionalverkehr wird für die Tage bis zum 20. Dezember ein Schienenersatzverkehr organisiert. Hiervon sind die Linien RB 91 und RE 16 (abellio) betroffen.
Die Deutsche Bahn bittet die Reisenden für die Unannehmlichkeiten um Entschuldigung.
Sie arbeitet unter Hochdruck daran, die Strecke schnellstmöglich freizugeben. Dutzende Bauleute und Techniker/innen sind seit Monaten teils rund um die Uhr im Einsatz, um die zerstörte Infrastruktur zu reparieren. Großgeräte haben rund 200.000 Tonnen Schotter ausgetauscht, weitere 60.000 Tonnen Schotter zusätzlich eingearbeitet.
Die DB empfiehlt den Kundinnen und Kunden, sich vor Antritt der Reise auf bahn.de oder im DB Navigator über ihre aktuelle Verbindung zu informieren.“