Altena. Ein LKW-Fahrer aus Kroatien hat auf sein Navi vertraut und ist die Fritz-Thomee-Straße bis zum Burgtor gefahren. Dann ging es für ihn nicht mehr weiter und ihn verließ der Mut.
Das hat es in Altena auch noch nicht gegeben, dass ein Sattelschlepper direkt vor dem Eingangstor der Burg Altena steht. Ein kroatischer LKW-Fahrer wollte nach Dahle und hat dies in sein Navigationsgerät eingegeben. Das wählte den direkten Weg, über die Fritz-Thomee-Straße. Nur ist diese für LKWs gesperrt, das hat der Fahrer ignoriert. Beim abbiegen vom Langen Kamp in die Fritz-Thomee-Straße beschädigte der LKW eine Hauswand. In der S-Kurve in Richtung Drahtmuseum gab es den nächsten Kontakt mit einem Haus. Dies alles konnte den Fahrer aber nicht aufhalten und er setzte seine Fahrt bis hoch zum Burgtor fort.
Fahrer verließ der Mut vor der Burg Altena
Die alarmierte Polizei sperrte kurzerhand die Fritz-Thomee-Straße und sorgte dafür, dass die Anwohner, ihre Autos weg fuhren. Und auch die Feuerwehr wurde alarmiert, da es dem LKW an Unterlegkeilen fehlte. Aber für die Feuerwehr waren die Unterlegkeile das kleinste Problem, denn die einzige Zufahrt zur Burg Altena für die Löschfahrzeuge war versperrt. Im Falle eines Feuers wären die Einsatzkräfte mit den Fahrzeugen nicht zur Burg gekommen. Und ein drehen mit dem Sattelschlepper vor der Burg war nicht möglich. Der nicht beladene LKW musste über den gleichen Weg runtergefahren werden, wie er hoch gekommen ist, nur rückwärts. Das traute sich der geschockte kroatische Fahrer nicht mehr zu. So versuchten Polizei und Ordnungsamt einen Fahrer zu finden, der den Sattelschlepper wieder die 700 Meter runter in die Stadt fuhr.
Nur erwies sich das als nicht so einfach, denn einige potentielle Fahrer hatten schon Alkohol zu sich genommen und somit durften sie auch nicht mehr den LKW fahren. Schließlich wurde mit Heiko Tölken, ein Mitarbeiter des Altenaer Baubetriebshof, ein Fahrer gefunden, der den LKW im Rückwärtsgang in gut 30 Minuten durch die Nadelöhre der Fritz-Thomee-Straße bugsierte ohne irgendwas zu berühren. Eine echte Meisterleistung, waren sich alle Beteiligten einig. „Zum Schluss habe ich mir die Klimaanlage im LKW angemacht, denn mir wurde schon ein wenig heiß. Sowas macht man ja nicht jeden Tag“, so der „Meister im LKW-Rückwärtsfahren“ Heiko Tölken gegenüber LOKALSTIMME.DE.
Der kroatische Fahrer muss neben einem Verwarngeld, auch die Kosten für den Einsatz übernehmen. Die weiterfahrt wurde ihm bis Freitagmorgen untersagt. Er solle sich erstmal von seiner Tour zur Burg erholen und am nächsten Tag seinen Weg nach Dahle bestreiten. Aber diesmal nicht mit der Route direkt an der Burg vorbei.