Südwestfalen/Altena. „Die Ankündigungen des Landes NRW, den flächendeckenden Breitbandausbau
mit 60 Millionen Euro zu fördern, sind ein erster Schritt, aber vermutlich nicht ausreichend“,
stellt Stefan Glusa, Geschäftsführer der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKGSWF),
fest. Mit den zusätzlichen 60 Millionen Euro könnten bei üblichen Beträgen pro Förderverfahren
von 150.000 Euro rechnerisch lediglich 400 Projekte gefördert werden. Da diese sich auch
noch landesweit auf 396 politisch selbständige Städte und Gemeinden in NRW verteilen würden,
könnte vermutlich nur ein Projekt pro Stadt profitieren.
Diese Einschätzung teilte Glusa auch dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten, Thorsten
Schick, mit, der sich bei einem Besuch der Firma Möhling in Altena-Dahle von der TKG-SWF und
der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS) über die
Breitbandausbau vor Ort informieren ließ.
Geschäftsführer Hans Möhling schilderte eindrucksvoll die Situation seines Unternehmens: „Wir
würden schon heute doppelt so viel Bandbreite benötigen, wie wir maximal bekommen können.
Aktuell hat eine neue Software für unser Unternehmen den Bandbreitenbedarf schlagartig steigen
lassen.“ In Dahle beträgt die Versorgung derzeit etwa nur bis zu 6 Mbit. Thorsten Schick versprach,
die Anliegen aus Dahle mit nach Düsseldorf zu nehmen: „Ohne Unterstützung beim Breitbandausbau
wird Südwestfalen und insbesondere der Märkische Kreis seine industrielle Spitzenstellung in
Deutschland nicht halten können“, stellte Thorsten Schick fest. Daran könne auch der Landesregierung
nicht gelegen sein.
Glusa hofft weiter auf schnelle Hilfe: „Die enormen Kosten, um die Ausbauziele zu erreichen, können
Kreise und Netzbetreiber nicht allein tragen. Es gilt daher schnell zu sein, und Fördergelder für
den Ausbau zu beantragen.“ Die TKG-SWF arbeitet daran, dass diese Mittel im Märkischen Kreis
und in Südwestfalen investiert werden. In Kooperation mit allen Telekommunikationsanbietern soll
die Breitbandversorgung im Märkischen Kreis weiter verbessert werden. Die kreisangehörigen
Kommunen werden dabei fachlich unterstützt. „Die TKG-SWF unterstützt gezielt Unternehmen bei
der Breitbandversorgung. Dies ist eine wichtige Aufgabe der Wirtschaftsförderung“, sagt GWSGeschäftsführer
Jochen Schröder, „deshalb befindet sich das Büro von Tilo Deckert, Projektleiter
der TKG-SWF für den Märkischen Kreis, seit dem 1. Januar unter dem Dach der GWS in Altena.“
Zum Hintergrund: Das Ausbauziel der Bundesregierung sind 50 Mbit bis 2018. Derzeit sind in
NRW allerdings erst rund 70 Prozent der Anschlüsse, in Altena nur knapp 50 Prozent dazu in der
Lage.
Quelle: Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS)