Altena. Von der „Not- zur Spitzenlösung“: So beschreibt Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Kemper den Weg des Burggymnasiums Altena (BGA) ins schnelle Internet. Die größte Schule in der Stadt ist jetzt ans Glasfasernetz angeschlossen und verfügt damit über einen Gigabit-Anschluss und quasi eine Highspeed-Datenautobahn ins weltweite Netz. Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als müsse das Gymnasium über einen Umweg eine schnellere Datenübertragung bekommen.
„Die Stadt hat über eine Funkstrecke nachgedacht, mit der das Burggymnasium über das Bürgerbüro am Markaner ans schnelle Internet angeschlossen wird“, berichtete Stefan Kemper am Freitagvormittag, als Stadtverwaltung, Schule und der regionale Energieversorger Enervie die jetzt gefundene Lösung vorstellten. Die Funkstrecke wäre eine „Notlösung“ gewesen. Aber die Schulträger in Nordrhein-Westfalen sind vom Land gehalten, bis 2022 die Netzinfrastruktur ihrer Schulen zu verbessern. Die Wende für das BGA kam, als jetzt in der Bismarckstraße ein Glasfaserkabel verlegt worden ist, an das bereits mehrere Einrichtungen, u. a. auch das Rathaus, angeschlossen sind. Mit Hilfe von Enervie als Kooperationspartner ist jetzt auch das Burggymnasium an die Leitung angebunden. Jörg Laskowski von der Enervie-Netzgesellschaft sprach von „Synergieeffekten“, die sich hätten nutzen lassen: „Wir waren ja hier gerade am Arbeiten.“ Enervie ist 2006 aus dem Zusammenschluss der Stadtwerke Lüdenscheid und der Mark-E (Hagen) entstanden; die Stadt Altena ist als kommunaler Aktionär mit 4,4 Prozent an Enervie beteiligt.
Für die Stadt kündigte Stefan Kemper an, auch die weitere Netzinfrastruktur des BGA zu verbessern; das Ziel: Jede Klasse und jeder Kursraum sollen Wlan-Empfang bekommen bis hin zu einem „Wlan-Schulnetz“. Dazu werde, noch in diesem Jahr beginnend, die Verkabelung im Schulgebäude aufgerüstet. Mit Hilfe des Dienstleisters Südwestfalen-IT (früher Citkomm) mit Sitz in Hemer soll bereits in der nächsten Zeit die Hardware auf „den neusten Stand der Technik“ gebracht werden.
Bislang existierte bereits ein internes Netzwerk am BGA, das aber „an einer Kupferleitung“ hing, wie Schulleiter Ulrich Holtkemper berichtete; die Datenübertragung lief also deutlich langsamer und nicht alle Funktionen, die für einen zeitgemäßen Unterricht wünschenswert sind, konnten auch genutzt werden konnten. „Die Recherche im Netz wird schneller“, zählt Holtkemper als Verbesserungen durch den Glasfaseranschluss auf, oder „Schulungsvideos, etwa für Versuchsaufbauten in Naturwissenschaften, die die Schüler zum selbstständigen Arbeiten anleiten, können jetzt ohne Probleme genutzt werden“. Das gleiche gelte für den Fremdsprachenunterricht, wo es um Filme mit Hörbeispielen gehe.