Märkischer Kreis. (pmk). Test für die Sicherheit: In NRW findet am heutigen Donnerstag, 8. September, ein landesweiter Sirenen-Probealarm statt. Um 11 Uhr werden auch in allen Kommunen des Märkischen Kreises die vorhandenen Sirenen ausgelöst. Parallel zur Überprüfung der Sirenen wird das Land NRW die Warn-App „NINA“ testen.
Großbrände, Unwetterereignisse oder eine Bombenentschärfung: Im Ernstfall muss es schnell gehen, gegebenenfalls Häuser evakuiert und Bewohnerinnen und Bewohner gerettet werden. Dann geht es um Minuten oder sogar um Sekunden. Umso wichtiger ist es, dass die Bevölkerung rechtzeitig über die Gefahren informiert wird – und das über möglichst viele Kanäle.
„Weckeffekt“
Die Sirene hat dabei in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt, denn ihnen wird der so genannte „Weckeffekt“ zugeschrieben: „Egal wo man sich gerade befindet und was man macht: eine Sirene weckt die Aufmerksamkeit und holt die Bürgerinnen und Bürger gegebenenfalls auch aus dem Schlaf. Insbesondere nachts, wenn Fernseher, Radio und Laptop ausgeschaltet sind und das Handy vielleicht lautlos ist, haben Sirenen im Ernstfall einen Vorteil gegenüber anderen Warnmitteln“, sagt Kreisbrandmeister Michael Kling.
Im Märkischen Kreis und in ganz Nordrhein-Westfalen werden die Sirenen deshalb am Donnerstag, 8. September, um 11 Uhr für einen Probealarm zu hören sein. Ergänzend werden auch die Warn-Apps „KATWARN“ (per Push-Benachrichtigung) und „NINA“ probehalber ausgelöst. Die vier Buchstaben stehen für Notfall-Informations- und Nachrichten-App (im App Store verfügbar). Mit dem kostenlosen Angebot kann jeder selbst entscheiden, wie und weshalb er über sein Smartphone gewarnt werden möchte. So ist es zum Beispiel möglich, Warnungen vor Starkregen, Unwetter, Überschwemmungen oder Großbränden sowohl für den aktuellen Standort als auch den Heimatort oder dem Wohnort von Verwandten zu bekommen. „Neben den Warnhinweisen der jeweiligen Leitstellen und des Deutschen Wetterdienstes gibt die App zudem generelle Tipps zum Verhalten in Notlagen. Auch Checklisten für den Notvorrat und die Hausapotheke, Brand- und Hochwasserschutz sind hinterlegt“, berichtet Michael Kling.
Heul- und Dauertöne
Bei der Warnung vor Gefahren hört man einen Heulton (auf- und abschwellend). Damit verbunden ist zum Beispiel die Aufforderung, einen Radiosender einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. Gibt es Entwarnung, ertönt ein Dauerton; bei einem Probealarm ist eine Kombination aus auf- und abschwellenden und Dauertönen zu hören. Dauertöne, die zweimal unterbrochen werden, signalisieren einen Einsatz der Feuerwehr. Michael Kling: „Der landesweite Sirenenprobealarm dient dazu, die Sireneninfrastruktur zu testen und zugleich das Bewusstsein für Sirenensignale in der Bevölkerung zu erhöhen.“ Weitere Informationen zum „Warntag“ gibt es auf der vom Land geschalteten Internetseite: https://t1p.de/ufycn
Hintergrund
Der letzte geplante Sirenen-Probealarm im März 2022 wurde durch das Ministerium des Innern NRW aufgrund des Krieges in der Ukraine kurzfristig abgesagt, um eine Verunsicherung der Bevölkerung oder sogar Fehlinterpretationen zu vermeiden sowie den zu uns geflüchteten Menschen die notwendige Ruhe und Sicherheit zu geben.
In den Kommunen des Märkischen Kreises sind rund 200 Sirenenanlagen installiert. Die Positionierung obliegt den Städten und Gemeinden.