Iserlohn/Hagen. Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Landgericht Hagen am Dienstag (11. Februar) der Prozess um den Doppelmord am Iserlohner Bahnhof begonnen. Angeklagt ist ein zur Tatzeit 43 Jahre alter Mann aus Bergisch Gladbach, der aus dem Kosovo stammt. Er soll im August 2019 seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und deren neuen Lebensgefährten erstochen haben.

Am ersten von insgesamt acht Prozesstagen ist die Anklage verlesen worden; sie wirft dem Angeklagten Doppelmord vor: Der heute 44-Jährige soll seiner Frau (32), die sich bereits 2018 von ihm getrennt hatte, und deren neuen Lebenspartner (23) gezielt in Iserlohn aufgelauert und beide dann erstochen haben – wie in einem Blutrausch. Erste Zeugen schilderten das Vorgehen so, als habe der Angeklagte das Leben der beiden Opfer gezielt auslöschen wollen. Alleine auf den neuen Lebenspartner seiner Frau soll der Mann rund 70 Mal eingestochen haben.


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Die Tat war am Nachmittag des 17. August 2019 in aller Öffentlichkeit passiert: Der Angeklagte hatte seinen Opfern im Parkhaus neben dem Stadtbahnhof in Iserlohn aufgelauert. Die 32-Jährige starb noch im Parkhaus; ihr neuer Partner konnte sich nach ersten Messerstichen noch auf den Bahnsteig an Gleis 2 schleppen, wo der Angeklagte wie im Rausch mit einem Messer auf ihn eingestochen und getötet haben soll.

Der Angeklagte hat am ersten Prozesstag zu den Vorwürfen geschwiegen.

Zusätzlich zu einer erhöhten Zahl an Gerichtswachtmeistern sicherten Polizeibeamte die Verhandlung und das Gericht in Hagen – laut Gerichtssprecher Bernhard Kuchler eine „reine Vorsichtsmaßnahme“. Der Verteidiger des Angeklagten habe vor dem Prozessauftakt mitgeteilt, dass sein Mandant bedroht werde: Demnach soll aus dem Umfeld des männlichen Opfers mit „Blutrache“ gedroht worden sein.

Die Familie des 23-Jährigen tritt als Nebenkläger auf, ist allerdings nicht vor Ort, sondern lässt sich durch einen Rechtsanwalt vertreten.

Der Prozess wird am 21. Februar fortgesetzt.

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