Altena. Das St. Vinzenz Krankenhaus hat zum 04.01.2017 aufgrund einer zweiten Insolvenz sehr zum Bedauern der ganzen Stadt seine Türen geschlossen. Dies war und ist für die Stadt Altena ein schmerzhafter Rückschlag.

Seit Dezember wurde durch die Stadt Altena darauf hingewiesen, dass das Gebäude an der Bornstraße bauplanungsrechtlich als Sondergebiet Krankenhaus festgelegt worden ist. Dies bedeutet, dass anderweitige Nutzungen derzeit dort nicht ohne Weiteres zulässig sind.


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In konstruktiven Gesprächen mit dem potentiellen Erwerber und dem als Insolvenzverwalter eingesetzten Rechtsanwalt Achim Thomas Thiele von der Kanzlei Husemann Eickhoff Salmen & Partner GbR, Dortmund, und der Stadt gelang es nunmehr den Weg für eine gute zukünftige Nutzung frei zu machen. In einer nichtöffentlichen Sondersitzung am heutigen Freitag stimmte der Rat der Stadt Altena einstimmig der Vereinbarung mit einem potentiellen Erwerber zu, der beabsichtigt, das im Gebäude des St. Vinzenz bestehende Seniorenzentrum (Pflegeheim) fortzuführen.

Medizinisches Versorgungszentrum entsteht

Seit mehreren Monaten wurden seitens der Stadt zudem Gespräche mit verschiedenen Anbietern im Bereich der medizinischen Versorgung geführt. Auf Grundlage dieser Gespräche erscheint es nunmehr realistisch, gemeinsam mit dem potentiellen Erwerber und dem Insolvenzverwalter in konkrete Verhandlungen über die Ansiedlung medizinischer Versorgungsangebote zu treten. Neben einer medizinischen Versorgung der Bevölkerung durch ein MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum), der Ansiedlung eines Kinderarztes, der notärztlichen Versorgung und einer Tagesklinik sollen möglichst noch weitere medizinische Angebote etabliert werden. Zwischen dem potentiellen Erwerber und der Stadt Altena wurde in einem Vertrag Einvernehmen bzgl. der dafür im Gebäudekörper zu reservierenden Flächen erzielt.

„Auch wenn noch nicht alle weiteren rechtlichen Probleme und Sachverhalte für den Verkauf des St. Vinzenz Gebäudes an den Pflegeheimbetreiber und potentiellen Erwerber gelöst werden konnten, werden wir uns bemühen, die verbleibenden Stolpersteine aus dem Weg zu räumen“, so Rechtsanwalt Thiele als Insolvenzverwalter. „Die Verhandlungen über einen angestrebten Verkauf können vor dem Hintergrund der nun getroffenen Vereinbarung weitergeführt werden.“

Bürgermeister Hollstein erleichtert

Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein zeigt sich stellvertretend für den Rat der Stadt Altena erleichtert. „Mit der vertraglichen Vereinbarung zwischen der Stadt Altena und dem potentiellen Erwerber wird der Weg für ein Pflege- und Gesundheitszentrum im Gebäude des Krankenhauses geebnet. Damit können bestehende Defizite der ärztlichen und medizinischen Versorgung in Altena beseitigt werden. Weiterhin deutet sich an, dass mit den Verhandlungspartnern für die ärztliche Versorgung innovative Lösungen entwickelt werden können, die unsere Stadt in diesem Sektor wieder nach vorne bringen. Auch wenn wir derzeit noch nicht mit Namen an die Öffentlichkeit gehen können, sind für die einzelnen Angebote bereits potentielle Partner gefunden. Ich freue mich mit allen Mitgliedern des Rates darüber, dass es nunmehr gelingen kann, dauerhaft Arbeitsplätze im Pflegebereich zu sichern und darüber hinaus eine nicht unerhebliche Zahl neuer Arbeitsverhältnisse zu schaffen.“
Zwischen den beteiligten Verhandlungspartnern besteht Einvernehmen, dass anstelle des leider durch die Insolvenz weggebrochenen Krankenhauses ein modernes Pflege- und Gesundheitszentrum entstehen soll, das an den heutigen und zukünftigen Bedürfnissen der Altenaer ausgerichtet werden soll.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Altena

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