Iserlohn. Heute wurde auf einer Pressekonferenz das Bürgerbegehren für den Erhalt der Iserlohner Parkhalle vorgestellt. Die Vertretungsberechtigten Personen Dr.-Ing. Martina Hahn-Hübner, Dipl.-Ing. Klaus Krewett und Christoph Panne brauchen 4700 Unterschriften von Iserlohnern damit der Rat der Stadt darüber neu beraten muss. Sollte in dieser Beratung wieder gegen die Parkhalle auf der Alexanderhöhe entschieden werden und für die private Lösung, so wäre der nächste Schritt ein Bürgerentscheid und die Iserlohner müssten darüber abstimmen.

Anlass des Bürgerbegehren ist der Beschluss des Iserlohner Rates im April, der unter anderem vorsieht, den Neubau einer Veranstaltungshalle auf dem Gelände der Alexanderhöhe weder durch einen privaten Investor noch als städtische Investition weiter zu verfolgen. Stattdessen soll der Vorhabenträger einer privaten Veranstaltungshalle am Reiterweg weiterhin intensiv begleitet werden, um die Realisierung einer privaten Veranstaltungshalle zu ermöglichen.


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Dr.-Ing. Martina Hahn-Hübner und Dipl.-Ing. Klaus Krewett

Damit sind die Initiatoren des Bürgerbegehren nicht einverstanden. “Die Alexanderhöhe liegt zentral in Iserlohn und hat die benötigte Infrastruktur. Was passiert, wenn der private Investor in drei oder fünf Jahren die Halle am Reiterweg wieder schließt oder anders nutzt?”

Der IBSV hat 1942 das Gelände an die Stadt Iserlohn verschenkt. Als Vorteil aus der Schenkung wurde dem IBSV ein lebenslanges Nutzungsrecht eingeräumt. Die Schenkung erfolgte unter politischen Druck, da ansonsten das Gelände an dem Reichssportbund gefallen wäre und die Stadt Iserlohn somit keinen Einfluss mehr über das Gelände gehabt hätte. Die Schenkung, die im Krieg erfolgte, wurde nach dem zweiten Weltkrieg nicht vom IBSV angefochten. Seitdem ist die Stadt Iserlohn der Eigentümer des Geländes an der Alexanderhöhe.

“Die Halle ist nicht marode, sondern nur ungepflegt. Die Baumängel, aus dem vor Jahren unter anderen Voraussetzungen erstellten Gutachten, sind teilweise behoben”, so Panne. “Damals waren hier deutlich mehr Veranstaltungen, aber dieses Problem ist hausgemacht” fügt Krewett hinzu. “Früher gab es hier viele Konzerte und Comedy Veranstaltungen, jetzt wird die Halle nicht mehr von einem Pächter verwaltet, sondern der Stadt.”

Die Kosten für den Erhalt der Parkhalle in den nächsten 20 Jahren werden von der Verwaltung der Stadt Iserlohn mit 12,7 Millionen Euro geschätzt.  Eine Zeltlösung, die nur zu Schützenfest zur Verfügung stehen würde, wäre kein Ersatz für andere Veranstaltungen, sagt Panne.
“Als Problem mit den Anwohner wird nicht der Lärm in der Halle genannt, sondern der An- und Abfließende Verkehr”, weiß Panne zu berichten. “Damals hatte ein Anwohner eine einstweilige Verfügung gegen eine Veranstaltung in der Parkhalle beantragt. Es gab einen Termin hier vor Ort mit einem Richter vom Amtsgericht Arnsberg. Zeitgleich war aber auch eine Veranstaltung im Iserlohner Parktheater. Der Richter konnte den Verkehr nicht eindeutig trennen und hatte ihn deshalb der Veranstaltung in der Parkhalle zugesprochen, weil gegen diese die einstweilige Verfügung beantragt wurde.”

“Böse Zungen behaupten, dass mit dem Abriss der Parkhalle der Südstraßenteil der Alexander­höhe für eine Vermarktung frei wird”, so Krewett.

“Sollte die Parkhalle abgerissen werden, so ist das Verkehrsproblem nicht gelöst. Der “Lärm” durch die An- und Abreisenden Gäste des Parktheaters würde bleiben”, wissen die Initiatoren zu berichten. “Aber für das Verkehrsproblem hätten wir auch Lösungsvorschläge, aber wir wollen erstmal den Rat mit dem Bürgerbegehren zu einer neuen Beratung zum Thema zwingen.”

Bei Facebook wurde die Gruppe “Rettet den Veranstaltungsstandort Parkhalle” gegründet. In der Gruppe werden neben Informationen zum Bürgerbegehren auch die Orte genannt in denen die Unterschriftslisten ausliegen.

 

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