Altena. Für viele war dieser Brief in der Post von der Altenaer Baugesellschaft ein Schock! Die Bewohner erhielten die Information das ihre Wohnungen in den nächsten Jahren abgerissen werden sollen.
Der Schock sitzt tief bei vielen Mietern in der Memeler Straße. Viele wohnen hier schon jahrelang, einige sind erst im vergangenen Jahr eingezogen. Alle müssen sich eine neue bleibe suchen. Wohin? Viele wissen das noch nicht. „Ich kenne hier jeden Stein und jeden Winkel, ich habe hier laufen gelernt“, zeigt sich Kerstin Landgrebe im Gespräch mit LOKALSTIMME.DE enttäuscht.
Auch Carsten Becker war total schockiert als er die Nachricht von dem Abriss der Häuser bekam. „Ich war auf der Arbeit und meine Schwester hatte mir eine Nachricht geschrieben, ich war danach völlig neben der Spur. Selbst mein Chef hat mich angesprochen was denn los sei.“ Seine Mutter Helga Becker wohnt seit 1969 in ihrer Wohnung in der Memeler Straße. „Ich habe gedacht ich könnte hier bleiben bis zum Ende. Seit der Nachricht kann ich Nachts nicht mehr schlafen“, so 79-jährige.
In dem Brief, den die Bewohner der Memeler Straße erhalten haben, wird seitens der Altenaer Baugesellschaft Unterstützung zugesagt bei der Suche nach einer neuen Wohnung. Dem entgegnet Carsten Becker: „Und dann in den nächsten Jahren werden die nächsten Häuser abgerissen und dann geht das wieder von vorne los? Wir haben eine Bekannte der ist das zum zweiten Mal passiert!“
Joachim Effertz von der Altenaer Baugesellschaft kann den Bewohnern die Angst nehmen. „Wir haben im Februar einen Plan getroffen und festgelegt welche Häuser zurückgebaut werden. Wir wollen damit den Wohnungsüberhang, der durch den Rückgang der Einwohnerzahlen gekommen ist, entgegen wirken.“ Alle betroffenen Mieter deren Häuser bis 2020 zurückgebaut werden, sind von der ABG informiert worden. Die normale Kündigungsfrist beträgt bis zu 9 Monate.
Unterstützung durch Baugesellschaft für Mieter
„Wir wollten den Mietern aber die Chance geben sich früh genug darauf einzustellen. Wir können uns vorstellen das wir die Mieter bei den Umzug unterstützen werden. Ob das in Form von einer einmaligen Barzahlung oder einem Umzugsunternehmen ist, ist noch offen“, so Effertz weiter. 110 Wohnungen will die ABG bis zum Jahr 2020 im Stadtgebiet von Altena zurückbauen. Viele davon stehen bereits leer.
„In der Memeler Straße planen wir die Straße zum Teil zurückzubauen und zu entwidmen. Die Grundstücke könnten dort in Wald umgewandelt werden. Andere Grundstücke könnten irgendwann mal wieder bebaut werden. „Wir haben dort die Chance eines echten Stadtrückbaus“, so Joachim Effertz.
Folgende Häuser sollen abgerissen werden:
- 2017 (bereits unbewohnt)
- Wilhelmstraße 39,41, 60
- Finkenweg 2
- Giershagener Weg 43
- 2018
- Finkenweg 4,6
- Memeler Straße 6,8
- 2019
- Memeler Straße 16, 18, 20, 22, 24, 26
- 2020
- Memeler Straße 10, 12, 14
- Waldstraße 2, 4