Iserlohn. Katrin Brenner hat am Freitagvormittag, im Rahmen eines Pressegespräches, ihre Zukunftspläne für Iserlohn vorgestellt. Sie möchte für den Weiterbau der Autobahn 46 kämpfen und nicht eine Lösung über die Landstraßen der Umgebung forcieren. Sehr wichtig ist der Bürgermeisterkandidatin auch der Ausbau der Breitbandversorgung im Iserlohner Raum: „Viele Menschen entscheiden heutzutage ihre Wohnlage auch nach der Verfügbarkeit mit dem Internet. Viele Vermieter haben mich angesprochen und gesagt, das es in manchen Teilen von Iserlohn total schwierig ist Wohnraum zu vermieten, da die Internetverbindung dort schlecht ist. Für viele ist das Internet genauso wichtig wie der Strom.
Und auch auf die Engergiewende ging Brenner ein. Mit Ihr wird es keine Windräder auf der Schälker Heide oder im Iserlohner Stadtwald geben. „Iserlohn soll grüner werden was die Energiepolitik angeht, da müssen wir als Stadt mit gutem Beispiel voran gehen“, so Brenner.
Dafür möchte Brenner eine Zukunftswerkstatt ins Leben rufen. Junge Leute sollen gehört und mit in Entscheidungen einbezogen werden.
Lesen Sie hier die Pressemitteilung mit ausführlichen Informationen zu den Zielen von Katrin Brenner:
1. Zukunftswerkstatt Iserlohn
In zahlreichen Gesprächen mit Jugendlichen in Schulen und Einrichtungen nicht erst in den vergangenen Tagen habe ich nachdrücklich erkannt, dass sich die jungen Iserlohner wünschen, an den Geschehnissen in ihrer Stadt beteiligt zu werden. Zwar gibt es bereits zahlreiche Beteiligungen (Spielplätze und Lägertal) in einzelnen Bereichen, aber die Gestaltung des eigenen Umfeldes und der Freizeitmöglichkeiten als Ganzes, bleiben da eher außen vor.
Um an die vorhandenen Wünsche und Fragestellungen strukturiert heranzugehen, möchte ich eine Zukunftswerkstatt in Iserlohn ins Leben rufen. Die Methodik einer solchen Zukunftswerkstatt ermöglicht es, mittels geschulter Moderatoren in Workshops und Kleingruppen, komplexe Themen zu erarbeiten und am Ende eines Werkstatttages so zusammen zu fassen, dass Ergebnisse nachvollziehbar und umsetzbar sind.
Besonders ist, dass eine Zukunftswerkstatt zeitlich und inhaltlich begrenzt ist und so die Jugendlichen hier nicht endlos lange debattieren werden, sondern zu konkreten Ergebnissen kommen, die sie selbst erzielt haben. Diese Ziele werden also von den Jugendlichen erarbeitet, werden folglich nicht in irgendeiner Weise vorgegeben. Vielleicht gelingt es auch so, der Politikverdrossenheit und dem Gefühl der Ohnmacht unter den Jugendlichen entgegen zu wirken.
Die Themen setzen sich die Teilnehmer selbst, nachdem zu Beginn die anstehenden Baustellen der Stadtpolitik kurz vorgestellt werden. Meine Hoffnung ist, dass sich hieraus vielleicht Interessen ergeben, die anschließend weiter bearbeitet werden können. Die Zukunftswerkstatt wird mit Jugendlichen aus Iserlohn beginnen. Geplant ist, dass sich die Themenbereiche der regelmäßig stattfindenden Zukunftswerkstatt künftig über alle Bereiche des Lebens erstrecken. So ist die Werkstatt ein sich selbst veränderndes Projekt mit Teilnehmern aus den verschiedensten Alters- und Interessensgruppen.
Zahlreiche Gespräche mit potentiellen Moderatoren habe ich in der Vorbereitung dieses konkreten Projektes bereits geführt und es freut mich besonders, dass Jan Zimmer von der Rock und Pop Fabrik bereits zugesagt hat, hier entscheidend mitzuwirken. Seine Erfolge im Bereich Schule haben gezeigt, welche Möglichkeiten weit über den normalen Schulalltag hinaus bestehen, um Potentiale zu fördern.
Die erste Zukunftswerkstatt für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Iserlohn wird im Friederike-Fliedner-Berufskolleg stattfinden. Hier werden sich die Schülerinnen und Schüler besonders intensiv mit den Themen „Teilhabe und Gestaltung“ beschäftigen. Vielen anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Schule zudem durch die Anne Frank Ausstellung bekannt, die sie entweder selber besucht haben oder durch die Ausstellungsführungen beteiligt waren.
Besonders schön ist hier, dass die Schule mitten im Quartier der Sozialen Stadt liegt, Teil des Lebens in der Südlichen Innenstadt ist und zahlreiche weitere Akteure eingebunden werden können.
Besonders wichtig ist mir, dass die Jugendlichen merken, dass sie von der Politik ernst genommen werden, unabhängig vom Ausgang der Wahl. Die erste Werkstatt wird vermutlich Ende Oktober stattfinden und somit einen Auftakt für die ersten Wahlperiode der neuen Bürgermeisterin bilden.
Hintergrund: Begriffsdefinition „Zukunftswerkstatt“
Die Zukunftswerkstatt ist eine von den Zukunftsforschern Robert Jungk, Rüdiger Lutz und Norbert R. Müllert begründete Methode, die Phantasie anzuregen, um mit neuen Ideen Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln.
Zukunftswerkstätten sind als Gegenprogramm zur staatlichen Planung gedacht und als Projekt zur Ermächtigung von denjenigen, die von Planung betroffen sind. Menschen sollen so vom Objekt der Zukunftsplanung zum Subjekt ebendieser Planung werden und sich ausgehend vom lokalen Handlungskontext größere Handlungsräume erschließen.
Eine Zukunftswerkstatt lässt sich überall dort einsetzen, „wo Menschengruppen Probleme haben, bei denen sie mit herkömmlichen Mitteln nicht weiterkommen“.[1] Erfahrungen zeigen, dass sie für Teilnehmer jeden Alters (von Kindergartenkindern[2] bis Senioren[3]) und jeden Bildungsstandes (von arbeitslosen Menschen ohne Ausbildung[4] bis zu Wirtschafts-Managern[5]) geeignet ist. Geschätzt wird sie besonders bei Teilnehmern, die wenig Erfahrung mit Prozessen der kreativen Entscheidungsfindung haben, wie beispielsweise Kinder oder Jugendliche. Die zielgruppenspezifische Anwendung bedarf einer intensiven Vorbereitung und Betreuung durch geschulte Moderatoren. Quelle: Wikipedia
2. Infrastruktur für Iserlohn
Iserlohn steht im Wettbewerb mit anderen Städten im Märkischen Kreis, in Südwest¬falen, in Nordrhein-Westfalen, ja in ganz Deutschland und der Welt. Da ist eine leistungsfähige Infrastruktur ein wichtiges Ansiedlungskriterium für Hand¬werk, Handel, Dienstleistungsunternehmen und Industrie. Durch einen Verfall bzw. durch fehlende moderne Infrastruktur wird der Abstand zu anderen Standorten immer größer. Andere Städte kaufen uns deshalb zunehmend den Schneid ab. Iserlohn ist attraktiv, es weiß nur kaum jemand! Wir haben leistungsfähigeUnternehmen in unserer Stadt, „Hidden Champions“, ja sogar Weltmarktführer. Deshalb müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, unsere Gewerbebetriebe zu unterstützen, auch durch Infrastrukturmaßnahmen. Andererseits muss der Wirtschaftsstandort Iserlohn viel besser vermarkten werden. Das Stadtmarketing sowie die Wirtschaftsförderung müssen viel effizienter und zielgerichteter gestaltet werden. Iserlohn muss den Platz im Märkischen Kreis einnehmen, der dieser Stadt zukommt: Und das ist der Platz 1.
Wirtschaftsförderung wird wieder die Wirtschaft fördern
Iserlohn benötigt neue Investoren, neue Arbeitsplätze und zusätzliche Gewerbe¬gebiete, damit die heimischen Unternehmen wachsen und sich vergrößernkönnen. Dazu werden unter meiner Federführung als Bürgermeisterin weitere Gewerbe¬gebiete entwickelt und erschlossen.
Unter meiner Verantwortung wird die Iserlohner Wirtschaftsförderung wieder das machen, was ihr ureigenster Auftrag ist: die Wirtschaft zu fördern, Arbeitsplätze in Iserlohn zu sichern, neue Unternehmen anzusiedeln und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. So steigen automatisch die Einnahmen aus Gewerbesteuern für die Stadt und wir können uns Dinge leisten, die sich andere Städte nicht mehr leisten können.
Die Wirtschaftsförderung, die ich mit wachem Auge lotsen werde, wird Unternehmen erfolgreiche Lösungswege zu weiterem Wachstum aufzeigen, sie wird die Unternehmer auf ihrem Weg durch den Behördendschungel beraten und begleiten. Andere Städte haben damit beste Erfahrungen gemacht. Wirtschaftsförderung heißt für mich: kreative und machbare Lösungen anbieten und Dienstleister der Unternehmen sein, sonst nichts!
Energiewende in Iserlohn, mit Iserlohn, für Iserlohn
Ich bin für die Energiewende. Klipp und klar. Das Atomzeitalter und das Kohlezeit¬alter gehen zu Ende. Alle Möglichkeiten, in Energieangelegenheiten unab¬hängig zu werden, müssen wir prüfen. Drei Kriterien sind dabei wichtig: 1. technisch machbar, 2. ökologisch sinnvoll und 3. finanziell tragbar.
Die Herkulesaufgabe der Energiewende auf Windenergie zu reduzieren, springt mir viel zu kurz. Wo Windenergie umsetzbar ist – herzlich gern. Im Iserlohner Stadtwald und auf der Schälker Heide ist sie es jedenfalls nicht. Das werde ich mit vereinten Kräften zu verhindern suchen. Iserlohn muss Waldstadt bleiben und darf nicht „verspargelt“ werden!
Der Wärmemarkt ist der eigentliche Eckpfeiler der Energiewende. Rund 75 % der verbrauchten Energie in Haushalten ist Energie für Heizzwecke und Warmwasser. Hier werde ich in Iserlohn ansetzen. In dezentralen Energieerzeugungsanlagen, sogenannten Block-Heiz-Kraftwerken, werden etwa 95 % der eingesetzten Energie in Elektrizität und Wärme umgesetzt. Wir haben in Iserlohn ein gut funktionieren¬des Fernwärmenetz. Das werden wir ausweiten und grüner machen. Unsere Stadt¬werke stehen dazu bereit. Eine Vorreiterrolle werden die städtischen Immobilien übernehmen. Dafür werde ich sorgen!
Dazu werde ich als Bürgermeisterin einen Masterplan zur Synchronisierung der erneuerbaren Energien bei der Energiewende in unserem Iserlohn auflegen; gemeinsam mit den Stadtwerken Iserlohn, der Sparkasse Iserlohn, dem örtlichen Handwerk und der Iserlohner Bürgerschaft.
Bei der NRW.Bank des Landes Nordrhein-Westfalen existiert ein Förderprogramm zur energetischen Stadtsanierung. Dieses werde ich gewinnbringend für Iserlohn nutzen.
Katrin Brenner: Die Energieversorgung in Iserlohn wird unter meiner Verantwortung grüner, dezentraler und kommunaler.
Weiterbau A 46
Die Autobahn 46 ist die Lebensader für den Verkehr in Iserlohn und weit darüber hinaus. Das jahrzehntelange Rumgeeiere kann kaum noch jemand hören. Ich bin mir vollkommen bewusst darüber, dass dieses Projekt nicht von uns in Iserlohn allein gestemmt werden kann. Als Bürgermeisterin von Iserlohn werde ich gemeinsam mit den hiesigen CDU-Kreis, Land- und Bundestagsmitgliedern eine neuerliche Initiative für den Bau des Lückenschlusses starten, direkt nach meiner Wahl!.
Der A 46-Weiterbau muss kommen und zwar als Autobahn. Teil-Lösungen, die jetzt auf einmal aus dem Hut gezaubert werden, sind das, was der Name schon sagt: Lösungen für einen Teil oder auf gut westfälisch: Nix Halbes und nix Ganzes. Derzeit im Düsseldorfer Verkehrsministerium verfolgte Irrweg mit der Fokussierung auf die bestehenden Bundes- und Landstraßen, führt dazu, dass unsere städtischen Straßen nur noch stärker belastet werden. Für ein solches „Schwarzer-Peter-Spiel“ ist mir Iserlohn zu schade.
Vollkommen unverständlich ist mir, warum die sachlich und höflich vorgetragenen Argumente und Einwände der Menschen aus Sümmern-Griesenbrauck beim Beteiligungsverfahren durch das Verkehrsministeriumnicht einmal geprüft worden sind. Als Bürgermeisterin werde ich so einen respektlosen Umgang mit Iserlohner Interessen nicht hinnehmen.
3.Schnelles Internet für ganz Iserlohn– Das Konzeptpapier für „Iserlohn.Net(t)“
Leistungs¬fähiges Internet ist die Grundvoraussetzung für wettbewerbsfähige Gewerbe¬betriebe in Iserlohn und ein entscheidendes Kriterium für die Neuan¬siedlung von Unternehmen; genauso wie eine sichere Versorgung mit Energie und ein leistungsfähiges Straßennetz. Natürlich, dieser Einschub sei erlaubt, sorgt es auch für den Familienfrieden bei Haushalten mit „sehr netzaffinen Kindern“.
Ich möchte die bestehenden Arbeitsplätze in Iserlohn sichern und viele weitere Arbeits¬plätze für Iserlohn ermöglichen. Das geht nur, wennwirklich das kompletteIserlohner Stadtgebiet mit schnellem Internet ausgestattet wird und nicht nur die Innenstadtlagen.
Iserlohn ist eben mehr als das Stadtzentrum. Genauso wie die Innenstadt gehören sämtliche Stadtteile –allen voran Letmathe, Sümmern und Hennen – zu Iserlohn. Wenn die Telemark meint, zunächst seien nur Betriebe mit Breitbandkabel zu versorgen, soll sie das tun. Vor diesem Hintergrund bin Ich überzeugt davon, dass wir als Kommune JETZT die Versorgungs¬lücke gleichermaßen für Privatleute und Betriebe in Eigenregie schließen müssen. Dazu gibt es keine Alternative, wenn wir vermeiden wollen, dass Iserlohn auf dem Breitband-Abstellgleis landet.
Als Stadt haben wir einen starken Partner an unserer Seite: Unsere Stadtwerke. Ich begrüße ausdrücklich Initiativen, wie diejenigen von den Freifunkern, die einzelne Stadtbereiche mit kostenlosem WLAN versorgen. Dabei werde ich ausdrücklich die Iserlohner Bürgerschaft mit einbinden.
Mein konkreter Plan zur Schaffung einer autarken Breitbandversorgung in Iserlohn: Wir gründen in Iserlohn eine Breit¬band-Gesellschaft:das „Iserlohn.Net(t)“. Die Struktur kann wie folgt aussehen.
Wichtig ist mir, dass alle, die bei diesem wichtigen Projekt für unsere Stadt dabei sein wollen, auch dabei sein können.
Aufgaben der Gesellschaft
Der Breitbandausbau wird im 21. Jh. einen ähnlichen Stellenwert einnehmen, wie der Ausbau der Wasser-, Abwasser- und Energieversorgung in den Jahrzehnten zuvor. Iserlohnnimmt diese wichtige Aufgabe in Eigenregie wahr. Das Ziel ist die flächendeckende Errichtung eines kommunalen Telekommunikationsnetzes, welches auch der steigenden Nachfrage an hochbitratigen symmetrischen Bandbreiten standhalten kann.
Die Kernziele dieses Iserlohner Infrastrukturprojektes sind:
- die Errichtung einer nachhaltigen und zukunftssicheren Breitbandinfrastruktur mit dem Ziel: Glasfaser für jeden Haushalt
- ein kommunales Breitbandnetz ohne Kapazitätseinschränkungen
- die Kapazität des Netzes soll genügend Kapazitäten bei den Bandbreiten je Kundenanschluss zulassen, damit alle heutigen und zukünftigen Breitbandanwendungen wie u. a. Internet-Fernsehen, Video-on-Demand-Dienste in allen Stadtteilen Iserlohns möglich sind
- die Nutzung von Synergiemöglichkeiten beim Breitbandausbau
- Erhalt und Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität
- Erhalt und Steigerung der Immobilienwerte
- Sicherung von Unternehmensstandorten und Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit in Iserlohn