Iserlohn. Die Polizei hat beinahe täglich mit Kuriositäten zu tun. Was die Polizei in Iserlohn jetzt erlebt hat, hat aber selbst für die Ermittler wohl Seltenheitswert: Ein Dieb gibt zehn Jahre nach der Tat die Beute zurück. Seine Begründung: Jesus habe ihn bekehrt.
Wie die Polizei am Freitag (11. Oktober) mitteilte, ist der 28-jährige Mann am Donnerstag in ein Geschäft an der Wermingser Straße gegangen und hat einen Taschenrechner zurückgegeben, den er dort nach eigenen Angaben vor zehn Jahren gestohlen haben will. „Offenbar erlebte er einen Sinneswandel, eine Bekehrung“, heißt es im Polizeibericht zur Begründung für den ungewöhnlichen Schritt. Die erstaunten Mitarbeitern des Geschäfts riefen die Polizei dazu; für die ist diese Straftat allerdings erledigt: Diebstahl verjährt nach fünf Jahren. Strafrechtlich kann dem reumütigen Dieb niemand mehr etwas. In dem Laden erzählte der Mann den Polizeibeamten, dass er schon in mehreren Geschäften gewesen sei, um Diebesgut zurückzugeben.
Später tauchte der 28-Jährige mit etlichen Gegenständen auf der Polizeiwache in Iserlohn auf. Die Polizei stellte unter anderem sicher: eine Hose, drei Hemden, eine Uhr, einen IPod Nano, ein BVB-Trikot, ein Navigationsgerät, eine Jacke, Tischtennisschläger und Fernseher. Der Kommentar der Polizei: „Respekt!“
Den hat der Unbekannte offenbar auch vor höheren Instanzen, vermutet die Polizei weiter. Er verriet demnach den Beamten: Jesus habe ihn auch auf den richtigen Weg zurückgebracht.