Altena/Märkischer Kreis. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Märkischen Kreis im Jahr 2020 – wohl Corona-bedingt – um fast 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. In Altena fällt der Rückgang allerdings mit -3,4 Prozent deutlich geringer aus. Diese Zahlen nannte gerade die Kreispolizeibehörde, die am Mittwoch (10. März) die Unfallstatistik für das vergangene Jahr vorstellt.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sank kreisweit demnach von 14.738 (2019) um 14,8 Prozent auf insgesamt 12.556 (2020). Vier Menschen starben auf den Straßen des Märkischen Kreises (2019: 7). 271 wurden schwer (2019: 268), 1061 leicht verletzt (1299).
In Altena fällt die Bilanz gemischt aus: Die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwer verletzten Personen (von 7 auf 14) und der schweren Unfälle mit hohem Sachschaden (von 10 auf 20) hat sich jeweils verdoppelt. Dem steht gegenüber, dass es im Vergleich zu 2019 keinen Toten durch einen Verkehrsunfall gegeben hat; 2019 war es ein Mensch, der im Straßenverkehr gestorben war. Und es gab, allerdings wie im Vorjahr, auch keinen Schulwegunfall.
Rund 40 Prozent aller Unfallfluchten geklärt
Die Anzahl der Unfälle unter Alkohol ist mit 2 gleich geblieben. Rückgänge verzeichnete die Polizei in Altena bei Verkehrsunfällen mit leicht verletzten Personen und bei Sachschadens-Unfällen. Insgesamt gingen die Unfälle von 581 auf 561 zurück.
Unfälle mit Beteiligung von Motorrädern/-rollern, Trikes oder Quads sind dabei sogar um die Hälfte zurückgegangen (von 10 auf 5) – ein Trend wie im gesamten Kreisgebiet.
Im Jahr 2020 ereigneten sich 152 Verkehrsunfallfluchten in Altena. „Die Aufklärungsquote für alle Verkehrsunfälle mit Unfallflucht im Bereich der Polizeiwache Altena (inkl. Nachrodt-Wiblingwerde; Anm. d. Red.) beträgt 39,7 Prozent“, so die Polizei.
„Menschen waren weniger auf der Straße unterwegs“
„Corona hat deutliche Auswirkungen auf die Unfallstatistik. Die Menschen waren erkennbar weniger auf der Straße unterwegs“, erklärte der Erste Polizeihauptkommissar Claus Croce bei der Vorstellung der Zahlen. Der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr ergänzte: „Die Unfallzahlen sind mit den Vorjahren nicht vergleichbar.“ Erfreulich: Auf märkischen Straßen kam in 2020 kein Motorradfahrer ums Leben, im Vorjahr waren es vier Biker. „Das ist für uns eine erfreuliche Entwicklung. Wir werden unsere Kontrollen weiter konsequent fortsetzen“, kündigte die Polizei an.
Die Polizei stellt fest, dass immer mehr Menschen im Kreisgebiet auf dem Fahrrad unterwegs sind. Dies hat auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Unfallzahlen mit Rad- und Pedelec-Fahrern.
Doppelt so viele Unfälle mit Pedelecs
Bei den Radfahrern stiegen sie von 189 in 2019 auf 220 in 2020. Dabei wurden 155 Menschen verletzt (2019: 135).
Bei den Pedelec-Fahrern waren mehr als doppelt so viele Unfälle zu verzeichnen (32 zu 70). Auffällig: Ist ein Pedelec beteiligt, ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, sich zu verletzen. Bei den 70 Pedelec-Unfällen verletzten sich 63 Personen. Croce: „In der Pandemie haben viele das Fahrrad für sich entdeckt. Das schlägt sich in den Zahlen nieder. Leider steigen auch viele Ungeübte auf das Bike. Hier planen wir mit speziellen Radfahrtrainings gegenzusteuern.“ (CMz)