Altena. Dienstagabend, 18.43 Uhr, Lutherkirche Altena: Superintendetin Martina Espelöer gibt den Ausgang der geheimen Abstimmung bekannt. Die Gemeinde quittiert das Wahlergebnis spontan mit kräftigem Beifall. Pastor Dr. Sadrack Djiokou ist neuer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Altena. Das Presbyterium hat den Theologen gerade einstimmig in das Amt gewählt.
Elf abgegebene Stimmen. Alle gültig. Elf Mal ein Ja. Superintendentin Martina Espelöer bittet den damit Gewählten nach vorne zum Altar, beglückwünscht den Theologen, der sichtlich gerührt ist. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“: Djiokou ist von der Zustimmung und dem Vertrauensvorschuss, die er vom Presbyterium bekommen hat, überwältigt. „Ich danke Gott dafür“, sagt er über die neue Aufgabe, die er am 1. März in der Altenaer Innenstadtgemeinde beginnen wird.
Bis dahin gilt es verschiedene Fristen abzuwarten, die die Kirchenordnung vorschreibt. „Das Wahlergebnis muss zwei Mal bekannt gegeben werden“, hatte Superintendetin Espelöer, die gemeinsam mit der Schriftführerin des Kirchenkreises Iserlohn, Pfarrerin Christine Grans, den Wahl-Gottesdienst leitete, zuvor erläutert. Nach der zweiten Bekanntgabe, die am Sonntag, 26. Januar, im Gottesdienst erfolgt, schließt sich eine Einspruchsfrist bis zum 3. Februar an; erst danach kann der frisch gewählte Pfarrer die Wahl offiziell annehmen und das schriftlich erklären.
Abstimmung „im Angesicht der Gemeinde“
Schon den Wahlvorgang selbst bezeichnete die Superintendentin als „sehr formalen Akt“. Die Abstimmung erfolge „im Angesicht der Gemeinde und nicht hinter verschlossenen Türen“. Der Tisch mit der Box für die Stimmzettel stand daher auch vor dem Altar. Die Mitglieder des Presbyteriums, das nach der demokratischen Ordnung der Evangelischen Kirche stellvertretend für die gesamte Kirchengemeinde wählt, wurden einzeln zur Stimmabgabe aufgerufen. Superintendentin und Schriftführerin überwachten den Wahlvorgang.
„Sie haben eine Durststrecke gut hinter sich gebracht, weil sie zusammengehalten haben“, hatte Pfarrerin Christine Grans vorher in der Predigt der Gemeinde und dem Presbyterium attestiert; die Pfarrstelle, die Sadrack Djiokou jetzt übernimmt, war seit dem Sommer vakant.
Womöglich steht in diesem Jahr noch ein zweiter Wahl-Gottesdienst an. Superintendentin Espelöer wies daraufhin, dass auch die zweite Pfarrstelle, die sich die beiden Kirchengemeinden Altena und Wiblingwerde künftig über eine pfarramtliche Verbindung teilen werden, ausgeschrieben werden kann. Damit könnte auch diese Stelle noch im Laufe des Jahres besetzt werden.