Altena. Das Altenaer Unternehmen Fr. & H. Lüling GmbH & Co.KG zählt zu den bedeutendsten Drahtziehereien Europas und liefert seine Produkte in die ganze Welt. Jetzt waren Landrat Marco Voge und die GWS zu Gast und schlossen damit ihre Unternehmensbesuchsreihe ab.
In den vergangenen fünf Jahren hatte Voge mehr als 50 Betriebe im Märksichen Kreis besucht, Netzwerke geknüpft und den Austausch mit der heimischen Wirtschaft gesucht. Zum Abschluss stand mit Lüling ein echtes Traditionsunternehmen im Mittelpunkt – eines, dessen Produkte weltweit gefragt sind. Wer in den USA, China, Indien oder Deutschland ein Auto fährt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit ein Stück Altena mit an Bord: In Starterritzeln, Sicherheitsgurten oder Türschlössern steckt Draht von Lüling. Das Familienunternehmen zählt zu den größten stahlwerksunabhängigen Drahtziehereien Europas.
Gegründet im Jahr 1857 und heute in sechster Generation geführt, produziert Lüling jährlich mehr als 70.000 Tonnen Draht an den Standorten Altena und Iserlohn. 135 Beschäftigte sorgen dafür, dass das Spezialgebiet des Unternehmens – Kaltstauchdrähte in Abmessungen zwischen zwei und 36 Millimetern – in alle Welt geliefert werden kann. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Fahrzeugindustrie (rund 75 Prozent der Produktion), das Bauwesen, die Elektroindustrie und der Maschinenbau. Ein besonderer Fokus liegt bei Lüling auf der Veredelung des Stahls: Oberflächen- und Wärmebehandlung sowie das eigentliche Drahtziehen bilden die drei zentralen Wertschöpfungsstufen. Ergänzt wird dies durch moderne Prüflabore, Zertifizierungen im Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement sowie enge Kooperationen mit Hochschulen.
„Lüling ist ein starkes Beispiel für unseren Mittelstand“
Für Landrat Voge war der Termin ein besonderer Moment: „Lüling ist ein starkes Beispiel dafür, wie Mittelstand bei uns im Märkischen Kreis tickt. Familienunternehmen wie dieses prägen unsere Region und machen sie stark“, sagte er beim Rundgang durch das Unternehmen. In den vergangenen Jahren habe er bei seinen Besuchen viel gelernt – über Produkte, Prozesse und vor allem über die Menschen, „die mit Leidenschaft, Herzblut und unternehmerischem Instinkt an Erfolgen arbeiten und den Laden am Laufen halten“.
Blick nach vorn: Automatisierung und Nachwuchs
Neben der Produktion setzt Lüling verstärkt auf Automatisierung sowie eine gezielte Nachwuchsförderung. Eigene Ausbildungsplätze, Kooperationen mit Berufskollegs und Partnerschaften mit der Fachhochschule Südwestfalen sowie der Fernuniversität Hagen sichern die Fachkräftebasis der Zukunft.
Auch die Gesellschaft für Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) war beim Termin vertreten. Geschäftsführer Jochen Schröder lobte das Altenaer Unternehmen: „Mit Lüling sehen wir ein hervorragendes Beispiel dafür, wie inhabergeführte Traditionsunternehmen den Sprung in die Zukunft meistern. Für uns als GWS ist es ein besonderes Anliegen, diese Unternehmen zu begleiten und zu stärken.“