Altena. Die Vorbereitungen für die Hundeausstellung in Altena laufen auf Hochtouren. Jetzt sind ausgefallene Ausstellungsstücke aus dem Museumsdorf Cloppenburg eingetroffen. Seit fast zwei Jahren ist die wissenschaftliche Mitarbeiterin Agnes Zelck mit viel Herzblut und Engagement dabei die Ausstellung „Hunde. Treue Gefährten des Menschen“, die am 12. November in den Museen Burg Altena und im Deutschen Drahtmuseum eröffnet wird, zu realisieren.
Einen kleinen Einblick, was bei der Hundeausstellung ab dem 12. November in den Museen Burg Altena und im Deutschen Drahtmuseum in Altena zu sehen sein wird, gab eine Lieferung des Museumsdorfs Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum. Der Leiter der Sammlung und Dokumentation, Arnold Beuke, und Magazinverwalter Markus Brinkmann waren die 200 Kilometer bis nach Altena gefahren, um den Transport der ungewöhnlichen Fracht, nämlich eine Hundemausoleum, zu begleiten.
Besonders freute sich Ausstellungskuratorin Dr. Agnes Zelck von den Museen des Märkischen Kreises, dass das Hundemausoleum nun unversehrt auf Burg Altena angekommen ist: „Das Mausoleum für den Hund Leo gehört zu meinen Lieblingsstücken.“ Das einzigartige, hölzerne Objekt ist 178 Zentimeter hoch und besteht aus mehreren Teilen. Es stammt aus der Zeit um 1890 und gehörte einem ostfriesischen Hofbesitzer. Zelck: „Vermutlich schuf er es selbst für seinen verstorbenen Hund.“
Das besondere Ausstellungsstück wurde in mehreren Holzkisten transportiert. Die Mitarbeiter des Freilichtmuseums und die Museumsmitarbeiter des Märkischen Kreises setzen nun die einzelnen Teile wie ein Puzzle wieder zusammen.
Ein Thema der Ausstellung: „Dogs in Jobs“
Während dieses Objekt von Freundschaft und Liebe zwischen Mensch und Hund erzählt, zeugen andere Ausstellungsstücke von der Rolle des Hundes als Arbeitstier. Ebenfalls aus dem Museumsdorf Cloppenburg stammt der Rollbandgöpel, eine Kraftmaschine fürs Buttern. Der Hund lief festgebunden ein Rollband aufwärts und trieb eine Welle an, die wiederum mit einem Butterfass verbunden war. Dieses Ausstellungsstück wird im Deutschen Drahtmuseum im Bereich „Dogs in Jobs“ zu sehen sein.
Der Transport des Göpels in den Sonderausstellungsraum des Deutschen Drahtmuseums stellte eine besondere Herausforderung für Jens Münchhoff und Stefan Graßing, Mitarbeiter der Museumswerkstatt des Märkischen Kreises, sowie Arnold Beuke und Markus Brinkmann aus Cloppenburg dar. Leider passte das massive Holzobjekt nicht in den Aufzug, sodass die vier Männer es gemeinsam mit Muskelkraft durch das Treppenhaus in die zweite Etage tragen mussten.
Weitere Leihgaben des Museumsdorfs Cloppenburg für die Sonderausstellung sind ein Hundekarren, eine Hundepeitsche sowie zwei Hundehalsbänder aus massivem Eisen.
Warum eine Ausstellung ausgerechnet über Hunde?
Mit mehr als zehn Millionen Vierbeinern gehört der treue Begleiter neben der Katze zu den beliebtesten deutschen Haustieren. Die Corona-Pandemie mit Homeoffice und begrenzter Freizeitgestaltung hat zu diesem Boom beigetragen. „Die Burg Altena als Ort ist wie geschaffen für eine Auseinandersetzung mit der Materie. Hunde zählten mit Sicherheit zu den Bewohnern einer mittelalterlichen Burg ─ ob als Schoßhündchen der adeligen Dame, als aufmerksamer Wachhund oder als wertvoller Jagdspezialist“, verdeutlicht Agnes Zelck.
Die Ausstellung beleuchtet folgende Aspekte: die Abstammung des Hundes, Hunde und Vergnügen, der Hund als Freund und als Statussymbol sowie die sich in vielen Facetten äußernde Liebe zum Tier. Einen breiten Raum nehmen „Dogs in Jobs“ ein. Hier geht es zum Beispiel um Diensthunde beim Militär, Zoll, der Polizei und Justiz, aber auch um die wertvolle Arbeit, die Assistenz-, Therapiebegleit- und Rettungshunde leisten. Bei den berühmten Vertretern der Spezies spannt sich der zeitliche Bogen von Wilhelm Buschs Plisch und Plum über Pluto, Wum, Snoopy und andere bis zum Instagram-Star Tuna. Thematisiert werden ebenso die Schattenseiten und das Ende des Hundelebens.
Während im Deutschen Drahtmuseum der Hund als Arbeitstier vorgestellt wird, präsentieren die Museen Burg Altena die übrigen Ausstellungsmodule. Die Objekte stammen aus dem Fundus der Museen des Märkischen Kreises sowie von zahlreichen öffentlichen und privaten Leihgebern und Spendern aus dem In- und Ausland. Sie werden durch 14 Videos ergänzt, die unter anderem Dog Dance, ein Hunderennen und einen Filmhund am Set zeigen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Informationen zur Sonderausstellung
Titel: „Hunde. Treue Gefährten des Menschen“
Wann: vom 12. November 2023 bis 13. Oktober 2024
Wo: Museen Burg Altena und im Deutschen Drahtmuseum
Eintrittspreis: Der Eintritt in die Sonderausstellung ist im Museumseintritt enthalten.
Sind Hunde erlaubt: Hunde dürfen leider nicht mit in die Museen kommen.