Altena/Nachrodt-Wiblingwerde. Sonntagnachmittag, die Sonne scheint in der winterlichen Landschaft der Höhendörfer Wiblingwerde und Großendrescheid. Viele Menschen wollen das herrliche Wetter genießen und kommen teils von weit her in die Region. Jeder noch so kleine schneebedeckte Hügel wird belagert.
Viele Autos parken am Straßenrand, teilweise so, dass keine Fahrzeuge sich mehr begegnen können, wie auf der Zufahrtsstraße vom Höhenweg zum Großendrescheid. Die Kennzeichen der Autos kommen zum Großenteil aus dem Ruhrgebiet, aber auch noch weitere Wege haben die Familien in Kauf genommen, um endlich etwas Normalität in ihr Leben zu lassen. Schlittenfahren mit den Kindern. Allerdings vergessen viele auch die Straßenverkehrsordnung. Es wird geparkt wo es nur gerade geht und kein Parkverbotsschild in der Nähe ist. Ganz egal, ob Waldwege nicht mehr für die Rettungskräfte passierbar sind, oder auch auf verschneiten Feldern und Wiesen. Die Landwirte haben das Nachsehen und ärgern sich über diese Rücksichtslosigkeit. „Denken die, die Wiesen gehören der Allgemeinheit und jeder darf tun und lassen was er will, inklusive den Müll liegen lassen?“ Die Spuren eines Golf-Fahrers aus Dortmund wird man auch noch sehen, wenn der Schnee weg ist. Dieser hatte sich festgefahren und konnte nur mit vereinten Kräften von anderen wieder in Richtung Feldweg geschoben werden.
In Wiblingwerde sind Gehwege zugeparkt, im Kreuzungsbereich wird geparkt. Eine Anwohnerin berichtet gegenüber Lokalstimme: „Das hier oben Schlitten gefahren wird, ist normal, aber nicht auf dieser Wiese, sondern eigentlich auf einer anderen. Gestern Abend konnten wir Autos beobachten, die auf der verschneiten Wiese gedriftet sind und bald werden diese Wiesen auch gesperrt, dann können die Kinder aus Wiblingwerde nicht mehr Schlitten fahren“. Wenig Verständnis zeigt die Anwohnerin für einen Radiosender, der in ihren Augen Werbung für das Höhendorf gemacht hat: „In Wiblingwerde kann man auch Schlitten fahren“, soll es dort geheißen haben.
Duisburg, Mönchengladbach, Mettmann, Herne, Recklinghausen und Gelsenkirchen sind nur einige Kennzeichen, die man an diesem Tage im Höhendorf vermehrt sieht. Gerade die zwei Städte Gelsenkirchen und Recklinghausen finden sich am Sonntag unter den Top 5 der höchsten Inzidenzwerten von NRW mit knapp 230 wieder.
Ortswechsel zum Kohlberg zwischen Altena und Neuenrade. Dort können die Parkplätze ab Mittag schon nicht mehr den Ansturm aufnehmen. Die Ordnungsämter der beiden Städte sperren die Parkplätze. Die Autofahrer suchen sich dann halt woanders Parkplätze, z. B. verbotenerweise am Kohlberghaus. Dieser ist extra für die Mitarbeiter vorgesehen. „Die Absperrungen werden kurzerhand von Autofahrern weggestellt“, so Ulrike Anweiler vom Ordnungsamt der Stadt Altena gegenüber Lokalstimme. „Der Ton wird rauer bei den Autofahrern gegenüber unseren Mitarbeitern des Ordnungsamtes, die auf Altenaer Seite seit dem Vormittag darauf geachtet haben, dass das große Chaos am Kohlberg ausbleibt.“