Altena. Am 3. Oktober bleiben die Geschäfte wegen des Einheitsfeiertags geschlossen. Dennoch wird in der Innenstadt von Altena rege gehandelt werden – und das schon mitten in der Nacht beginnend. Wer auf ein Schnäppchen aus ist, darf nicht zu spät kommen. Am 3. Oktober findet in der Burgstadt traditionell der Flohmarkt statt – einer der größten unter freiem Himmel in Südwestfalen.
Mit Traditionen ist es so eine Sache. Findet eine Veranstaltung zum dritten oder vierten Mal statt, wird ihr schnell – zu Unrecht – das Label „Tradition“ angeheftet. Der Gebrauch dieser Auszeichnung erfolgt inzwischen beinahe inflationär. Der Flohmarkt in Altena hat diese Auszeichnung wirklich verdient.
Wann genau der Trödelverkauf das erste Mal stattgefunden hat, daran kann sich selbst Bruno Hüttemeister, ehemaliger Geschäftsmann und einst Vorsitzender der Werbegemeinschaft Altenaer Einzelhandel, nicht mehr genau erinnern. „Es muss in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre gewesen sein“, sagt Hüttemeister. Soweit reichen die Anfänge des Flohmarkts, der längst einen Kultstatus erreicht hat, zurück. „Die Werbegemeinschaft hat anfangs in den Altenaer Schulen für den Flohmarkt geworben. Später ist daraus ein Selbstläufer geworden“, erinnert sich Bruno Hüttemeister. Ein Selbstläufer ist er bis heute geblieben.
Einst Bestandteil der Alwewo
Ursprünglich war der Flohmarkt fester Bestandteil der Alwewo – der Altenaer Werbewoche, die vom letzten September- bis zum ersten Oktober-Wochenende stattfand und eine Leistungsshow des Einzelhandels mit täglich wechselndem Programm in der Innenstadt war. Der Sonntag gehörte dabei den Hobbyverkäufern und Trödlern: Flohmarkt war angesagt. Durch die gesamte Fußgängerzone. Als Anfang der 1990er-Jahre der Tag der deutschen Einheit auf den 3. Oktober verlegt wurde und der staatliche Feiertag damit in den Alwewo-Ablauf rutschte, wurde der Flohmarkt auf den Feiertag gelegt. Was gleich blieb: Bereits in der Nacht, wenn etliche Teilnehmer noch ihre Stände aufbauen und die Ware auslegen, sind die Schnäppchenjäger mit Taschenlampen schon unterwegs und das Handeln beginnt.
Nur für Hobbytrödler, nicht für Gewerbetreibende
Inzwischen ist der Verein Altena Stadtmarketing Organisator und Ausrichter des Flohmarkts und lädt für Donnerstag, 3. Oktober, zum Flohmarkt anno 2019 ein. Wichtig für die Teilnehmer/innen, und auch das war schon immer so: Berechtigt sind nur Privatpersonen; Gewerbetreibende sind nicht zugelassen. Die Kosten: fünf Euro pro laufendem Meter als Standgebühr. „Kinder, die auf einer Decke Trödel verkaufen, brauchen keine Standgebühr zu bezahlen“, sagt Ulrike Betzler vom Stadtmarketing-Verein. Allerdings weist der Verein daraufhin, dass ein (Tapezier-)Tisch zur Präsentation des Trödels besser geeignet ist, als eine Decke auf dem Boden.
Der Aufbau darf am Mittwochabend ab 18 Uhr beginnen. In der Mitte der Fußgängerzone muss ausreichend Platz bleiben, damit im Notfall Feuerwehr und Rettungsdienst ungehindert hindurch fahren können.
Lennestraße und Zufahrten für Verkehr gesperrt
Die Stadt Altena weist auf Straßensperrungen im Zusammenhang mit dem Flohmarkt hin: Von Mittwoch, 2. Oktober, 16 Uhr, bis Donnerstag, 3. Oktober, ca. 20 Uhr, sind die Lennestraße sowie die Einmündungen Küstersort/Kirchstraße und Lenneuferstraße/Einfahrt Marktstraße für den Autoverkehr gesperrt.