Altena. Ein Rettungshubschrauber des ADAC hat am Sonntagabend (17. Dezember 2023) einen Patienten von Altena in eine Spezialklinik geflogen. Zur Landung am Sportzentrum am Pragpaul in der Dunkelheit legte der Pilot ein spektakuläres Flugmanöver hin.
Beim Anflug des Rettungshubschraubers „Christoph Westfalen“, der auch in der Dunkelheit fliegen kann und in Münster stationiert ist, war zunächst nicht klar, ob der Helikopter – wie üblich – am Langen Kamp oder dieses Mal am Pragpaul landet. „Das entscheidet der Pilot beim Landeanflug“, hieß es von Polizei und Feuerwehr in Altena.
Nach einem Überflug über die Burgstadt im Tiefflug entschied sich der Pilot für den Pragpaul; dort wartete auf dem Parkplatz an der Sauerlandhalle auch der Rettungswagen mit dem Patienten.
Mit Scheinwerfer Landegebiet abgesucht
Einige Minuten stand der Hubschrauber ruhig in der Luft und leuchtete mit einem Scheinwerfer genau das Landegebiet nach Hindernissen ab. Der Lichtkegel tastete auch die Hochspannungsleitungen, die jenseits der Sauerlandhalle und des Reinecke-Stadions verlaufen, ab.
Schließlich setzte „Christoph Westfalen“ zur Landung an und schwebte zum Erstaunen auch von Feuerwehr und Rettungsdienst auf das Spielfeld des Reinecke-Stadions zu. Erst wenige Meter über dem Boden stieg der Hubschrauber wieder auf, flog eine Schleife und landete auf dem engeren, aber von der Feuerwehr ausgeleuchteten Parkplatz.
Den Anflug erklärte der Pilot von „Christoph Westfalen“ so: „Das Spielfeld gab mehr Platz her. Kurz vor der Landung haben ich gesehen, dass es ein Kunstrasenfeld ist und der Kunstrasen und die Drainage wären durch das Gewicht des Hubschraubers beschädigt worden“. Daher habe er sich dann doch für den Parkplatz als Landeort entschieden.
Der Rettungsdienst hatte den Hubschrauber angefordert, um einen Mann, der eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten hatte und in Lebensgefahr schwebte, in eine Spezialklinik auszufliegen. Beim Abflug hieß es, dass der Patient in ein Klinikum nach Gelsenkirchen geflogen werde.
Kohlenmonoxid-Warner schlagen an
Nach Informationen der Redaktion ist der Mann in seiner Wohnung am Pragpaul aufgefunden worden, nachdem Angehörige, die vergeblich versucht hatten, ihn zu erreichen, die Polizei verständigt hatten. Beim Betreten der Wohnung sollen sofort die Kohlenmonoxid-Warner der Retter angeschlagen haben.
Die Ursache für den Austritt des geruch- und farblosen, aber giftigen Gases Kohlenmonoxid (CO) stand am Abend noch nicht fest. Womöglich lag ein Defekt an der Heizung vor.