Altena. Das hat’s noch nie gegeben: Der Schützenkönig und seine Königin werden von der Polizei zum Festumzug gebracht! Am Bungern entstiegen Michael Funnemann und Julia Padberg am Samstagnachmittag (10. Juni) dem Streifenwagen und wurden daran auch von den Uniformierten nicht gehindert, im Gegenteil – die Polizei hatte sich im wahrsten Wortsinn als Freund und Helfer erwiesen und war als Fahrdienst eingesprungen, denn das Auto des Königspaars war auf dem Weg in die Innenstadt liegengeblieben.
„Ich habe meinen Deckel gestern im Zelt bezahlt. – Wir hatten eine Panne mit dem Auto“, erklärte Schützenkönig Michael Funnemann denn auch gut gelaunt den Zaungästen am Bungern den ungewöhnlichen Auftritt des Königspaars beim Ausstieg aus dem Streifenwagen. Weitere Pannen gab es danach nicht, so dass sich mit dem Festumzug und der Parade entlang des neuen Königspaars und seinem Hofstaat das Schützenfest 2023 seinem offiziellen Höhepunkt und Abschluss näherte.
Der Königsschuss am Tag zuvor dürfte für Michael Funnemann auch so etwas wie eine verspätete Genugtuung sein: In seiner Rede am Samstag zum Schützenvolk bekannte er, wegen des Schützenfestes in der Schule seine einzige 6 bekommen zu haben. Während des Schützenfestes 1988, als er noch zum Zug Lennestraße gehörte, habe er trotz des Festes „und nach einigen Kaltgetränke“ am Festfreitag eine Klausur mitgeschrieben. „Hätte ich es doch besser gelassen: Ich hätte die gleiche Note bekommen“, bekannte Funnemann. Seine Aktivität für die Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft hat das jedenfalls nicht gebremst. 1991 erfolgte sein Umzug nach Opperhusen in die Nachbargemeinde und damit der Wechsel in den Zug 5 (Einsal) der Kompanie Kelleramt, deren Zugführer er wurde.
„Ich habe heute schon viele schöne Mädchen in Altena gesehen. Aber ich habe mir das schönste Mädchen in Altena als Königin ausgewählt“, sagte Schützenkönig Michael Funnemann und dankte Julia Padberg für ihre Bereitschaft. Den Schützen und ihrer Gesellschaft attestierte der neue König, durch den Zusammenhalt untereinander gut durch die Corona-Zeit gekommen zu sein. „Dass wir jetzt wieder feiern können, ist der Dank dafür“, so Funnemann. Er rief die ältere Generation dazu auf, das Wissen um die FWG weiterzugeben, und die Jüngeren dazu, dieses Wissen an- und aufzunehmen. „Und lasst uns jetzt das machen, was wir können: feiern!“, stimmte der neue Schützenkönig auf die Partynacht im Festzelt ein.
Mit dem Umzug und der Parade entlang des Königspaars, des Hofstaats und des Vorstands bei hochsommerlichen Temperaturen und viel Sonnenschein endete offiziell das Schützenfest 2023.