Altena. Eine Stadt, die für ihre Burg, die wunderschöne Landschaft und ihre besondere Geschichte bekannt ist: Altena. Doch wer hier lebt oder von hier stammt, kennt es nur zu gut: das ständige Gemäkel, das immer wieder durch die Straßen hallt. Patrick Schmidt, der in Altena geboren und aufgewachsen ist, hatte davon jetzt genug. Mit einem emotionalen Post auf Social Media möchte der 47-Jährige die Menschen ein wenig wachrütteln.
Der Altenaer liebt seine Stadt und machte in seinem Post eines deutlich: Für ihn ist das Glas halb voll, nicht halb leer. „Ja, es ist nicht immer leicht, optimistisch zu sein, aber es lohnt sich. Ich möchte mich nicht im Negativen verlieren, sonst hätte ich ja dauerhaft schlechte Laune“, sagt er im Gespräch mit LOKALSTIMME. Seine Worte seien ein Appell an seine Mitbürger, wieder mehr die Schönheit und das Besondere ihrer Heimat zu sehen – anstatt nur auf das zu schauen, was vielleicht nicht perfekt läuft.
Die Highlights: Burg Altena, Kino, Lennepromenade
Die Liebe zu Altena ist für ihn tief verwurzelt. einen besonderen Bezug hat er zur Burg Altena, denn sein Uropa war der Burgarchivar Ferdinand Schmidt. Sein Papa verbrachte somit dort viel Zeit und Patrick ebenso. Die Burg ist für ihn ein magischer Ort, an dem er sich gerne aufhält. Fast täglich dreht er dort auch seine Runden mit seinem Hund Peanut. „Ich mag das da oben so gerne“, erklärt Patrick. Als weiteres Highlight von Altena nennt er das Apollo Service-Kino, das in der Region seinesgleichen sucht. Und ihm gefällt die Lennepromenade, im Sommer genauso wie im Winter. „Dort sind immer viele Menschen. Wenn es warm ist, sitzen sie dort gerne im Café und baden sogar in der Lenne“, weiß er. Aber vor allem liebt er die Menschen – die Altenaer, die vielleicht manchmal ein wenig speziell sind, aber eben liebenswert. „Westfälisch trocken und mit Herz“ beschreibt er sie und schmunzelt dabei.
„Ein bisschen mehr Optimismus täte uns allen gut“, so sein abschließender Wunsch. Vielleicht schafft sein Aufruf genau das: Ein kleines Umdenken bei denen, die bisher nur gemäkelt haben. Denn Altena ist für ihn nicht nur ein Ort zum Leben, sondern ein Ort zum Lieben.
Patrick Schmidt erklärt, wie sein Altena ist
Wir veröffentlichen an dieser Stelle einen Auszug aus Patrick Schmidts Social Media-Post:
„Hallo liebe Mit-Altenaer
(…) Immer wieder hört man miese Nachrichten verschiedenster Art aus der Stadt. Dieses Jahr gab es wieder einige Geschäftsaufgaben in der Innenstadt, Menschen wurden überfallen, es gibt immer wieder Vandalismus und Graffiti-Schmierereien oder ähnliches. Als Reaktion auf solche Berichte liest man dann oft so was wie ‚typisch Altena‘ , ‚willkommen in Altena‘ , ‚gut, dass ich da weg bin‘ und so weiter und so fort.
Das sind definitiv alles keine schönen Dinge, die da passieren, aber der Punkt ist doch der, dass das alles keine Probleme sind, die Altena exklusiv hat.
Tote Innenstädte und Vollidioten gibt es überall in der heutigen Zeit. Deshalb versuche ich immer wieder, zu zeigen, dass es hier eben auch gute Seiten gibt und mein Altena z.B. auch so ist:
- Mein Altena ist der Kneipenwirt, der dir dein Lieblingsgetränk schon in die rechte Hand gibt, wenn du mit der linken noch den Türgriff zuziehst.
- Mein Altena ist die Bedienung im Eiscafe, die Peanut Leckerchen bringt, streichelt und knuddelt, dann geht und 2 Minuten später wieder kommt und mich dann auch mal fragt, was ich möchte.
- Mein Altena ist die Ladenbesitzerin, die mich zwar meistens mit falschem Namen anspricht, mir das aber egal ist, weil sie sehr nett ist und ich schon viele Jahre Bücher bei ihr kaufe.
- Mein Altena sind auch die Ladenbesitzer, die Tag für Tag mit Freude und Kreativität ihrem Geschäft nachgehen und durchziehen, obwohl sich manchmal nur wenige Kunden in ihren Läden verlieren.
- Mein Altena sind alle Vereine und Verbände, egal ob Sport, Schützen, Kaninchenzüchter oder was auch immer, die sich engagieren und Veranstaltungen organisieren, um den Menschen etwas zu zeigen und zu bieten.
- Mein Altena sind z.B. auch das Stadtmarketing, Tourismus, die unermüdlich versuchen, die Stadt auch für Auswärtige interessant zu machen.
- Mein Altena sind auch die Nachbarschaften in den verschiedenen Stadtteilen, die sich regelmäßig treffen, um sich auszutauschen, sich zu unterhalten, gemeinsam zu spielen oder vielleicht auch manchmal nur, um weniger einsam zu sein.
- Mein Altena ist auch die kleine Frotzelei über die Straße, weil man dem rivalisierenden Fussballclub anhängt.
- Mein Altena ist der Hundemensch, der mit dem Haufen auch das Kaugummipapier daneben mit in den Beutel packt. (…)“