Altena. Heute (15. November 2023) ist der internationale „Ich-liebe-es-zu-schreiben-Tag“. Und die Altenaerin Lena Schätte ist eine, die täglich schreibt und über ihre Leidenschaft das hier sagt: „Schreiben, das ist mein Leben – definitiv“. 2014 veröffentlichte sie mit „Ruhrpottliebe“ ihren ersten Roman. Seitdem hat sich viel getan.
Der „Ich-liebe-es-zu-schreiben-Tag“ ist von Autor John Riddle ins Leben gerufen worden. Er soll Autorinnen und Autoren aller Welt zusammenbringen – mit dem Ziel, die Begeisterung fürs Schreiben zu teilen und dadurch andere Menschen zu inspirieren und sie zum Schreiben zu ermuntern. Diese Intention gefällt der 30-jährigen Lena Schätte. Obwohl sie keine Ermunterung brauchte – sie schrieb einfach irgendwann im Grundschulalter drauf los. Begonnen hat alles mit ihren Tagebüchern. Aber nicht auf die klassische Art. „Auch heute notiere ich Dinge, die mir die Leute erzählen, Szenen aus dem Alltag und meine eigenen Gedanken“, erzählt sie im Gespräch mit lokalstimme.de. Dieses tägliche Ritual räume in ihr auf und sie verwende aus ihren mittlerweile sehr zahlreichen Notizbüchern häufig Passagen zur Vorlage für andere, größere Texte. „Ist aber auch viel Unbrauchbares dabei“, schmunzelt die sympathische junge Frau.
Ihr erster Roman „Ruhrpottliebe“ erschien 2014 im Marlon Verlag und Lena war und ist immer noch sehr stolz darauf. Danach folgte erstmal das normale Leben als Psychiatriekrankenschwester im Ruhrgebiet, bis sie 2020 ein Studium des literarischen Schreibens am Deutschen Literaturinstitut Leipzig aufnahm.
Lena Schätte veröffentlicht heute Kurzprosa in Literaturzeitschriften und war in diesem Jahr Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses sowie des Berliner Senats im Literarischen Colloquium Berlin. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Roman, studiert an der Kunsthochschule Köln und jobbt nebenbei in der Altenpflege. Den Austausch mit anderen Autorinnen und Autoren empfindet die 30-Jährige als ausgesprochen wertvoll. Besonders bereichernd seien die vergangenen Wochen gewesen, die sie als Stipendiatin des Berliner Senats im Literarischen Colloquium Berlin erleben durfte – in einer alten Villa am Wannsee. „Dort habe ich an meinem Romanprojekt gearbeitet, bin in den Austausch mit anderen Schreibenden gekommen und viel am Wasser herumgestreunt. Eine tolle Zeit!“
„Kaum etwas macht mich so glücklich wie eine gute Story“
Warum liebt sie es zu schreiben? „Ich schreibe gern, weil ich das Erzählen liebe – ums Lagerfeuer sitzend, am Telefon brabbelnd oder auf dem Papier. Kaum etwas macht mich so glücklich wie eine gute Story. Durch das Erzählen komme ich in Welten, Räume und Leben, die mir sonst nie zugänglich wären, weil ich auf mein eigenes Leben und meinen eigenen Körper limitiert bin“, antwortet Lena Schätte. Sie liebe das Schreiben, weil es das Chaos in ihr sortiere und komplizierte Dinge ganz präzise und aushaltbar mache. „Ein ähnlich befriedigendes Gefühl, wie ein ausgiebiger Hausputz, nur ohne Spülhände danach“, versucht sie ihr Empfinden auszudrücken und lächelt dabei sehr glücklich.