Altena/Märkischer Kreis. Die Förderschulen des Märkischen Kreises verzeichnen seit Jahren einen deutlichen Zulauf. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung an der Hundertwasser-Schule in Altena, die die Förderschwerpunkte Lernen und Sprache abdeckt.
An der Hundertwasser-Schule am Nüggelnstück in Altena sind die Schülerzahlen innerhalb von acht Jahren von 231 (2018/19) auf inzwischen 320 (2025/26) gestiegen – ein Plus von rund 38 Prozent. Das teilt der Märkische Kreis am Freitag (12. Dezember) in einer Presseinformation mit. Die räumlichen und organisatorischen Kapazitäten der Schule würden damit zunehmend belastet.
Einzugsbereich wird sich ändern
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat der Märkische Kreis jetzt im Kreistag erste Entlastungsmaßnahmen angekündigt. Eine zentrale Änderung betrifft den Einzugsbereich der Hundertwasser-Schule: Ab dem Schuljahr 2026/27 sollen Kinder aus Nachrodt-Wiblingwerde mit dem Förderschwerpunkt Lernen nicht mehr in Altena eingeschult werden, sondern an der Brabeck-Schule in Iserlohn-Letmathe. Für die vier Schülerinnen und Schüler aus Nachrodt-Wiblingwerde, die bereits an der Hundertwasser-Schule angemeldet sind, ändert sich jedoch nichts – sie können ihre Schullaufbahn dort regulär bis zur 10. Klasse fortsetzen.

An der Hundertwasser-Schule ist nicht genug Platz für alle Schülerinnen und Schüler, die Förderbedarf haben.
Sekundarstufe in Zukunft an Regelschulen
Zusätzlich vereinbarte der Kreis mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine strukturelle Veränderung für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache: Ab dem Schuljahr 2026/27 soll die Primarstufe weiterhin an den Förderschulen des Kreises stattfinden, die Sekundarstufe jedoch an Regelschulen oder an spezialisierten Einrichtungen des LWL. Wichtig für Familien: Für alle Kinder, die bereits eine Förderschule des Märkischen Kreises besuchen – ebenso wie für spätere Quereinsteiger – bleibt die Beschulung in der Sekundarstufe an der gewohnten Schule bestehen.
2,8 Millionen Euro für Erweiterung des Schulstandortes Lüdenscheid
Auch an anderen Standorten wächst der Druck. So investiert der Märkische Kreis rund 2,8 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren in die Erweiterung des Schulstandortes Schule an der Höh in Lüdenscheid. Dort fehlt der Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung angesichts steigender Zahlen ebenfalls Raum: Im aktuellen Schuljahr 2025/2026 werden 317 Schülerinnen und Schüler in 25 Klassen unterrichtet – bei lediglich 21 Klassenräumen. Die Baumaßnahme soll die räumliche Situation deutlich entspannen.
Die Entwicklungen machen deutlich: Die Nachfrage nach individueller Förderung steigt kreisweit stark an. Mit den beschlossenen Maßnahmen will der Kreis die bestehenden Schulstandorte stabilisieren – und besonders die stark ausgelastete Hundertwasser-Schule in Altena spürbar entlasten.



