Altena. Sie treffen sich immer donnerstags und sie haben einiges gemein: Sie sind Männer, Rentner und lieben die Geselligkeit. Vor zehn Jahren haben sie ihren Stammtisch im Café Ko ins Leben gerufen und haben in Dimi Apostolidis einen Wirt gefunden, der für ihre Ideen und Späße offen ist.
„Ich bin glücklich mit ihnen, weil das alles besondere Menschen sind“, erzählt Dimi, der den Männern im Alter von 78 bis 85 Jahren in seiner Gaststätte so einiges gestattet. So trafen sie sich vor Weihnachten, wie jedes Jahr, zur Feuerzangenbowle. Eine Idee von Walter Kremer, der diese Trink-Zeremonie mit schönen Erinnerungen an zahlreiche Winterurlaube verbindet. Außerdem: „Bier trinkt man immer“, schmunzelt der 85-Jährige. Und erzählt mit einem Augenzwinkern: „Da an dem Tag leider kein Schnee lag, haben wir einfach die Tür aufgemacht, damit es kälter wurde.“
Humor wird beim Rentnerstammtisch großgeschrieben. So erinnert sich „Beltermann“, das ist der Spitzname von Werner Fieseler, lachend an das Erlebnis mit dem falschen Zuckerhut. Denn das kegelförmige Zuckerstück ist unerlässlich für die Feuerzangenbowle. Er wird mit hochprozentigem Rum getränkt und auf die Feuerzange des Punschtopfes gelegt. Der Punsch ist eine Mischung aus Rotwein, verschiedenen Gewürzen, wie Nelken, Zimt und Vanille, sowie Orangenscheiben. Der Zuckerhut wird angezündet und tropft brennend in den Punschtopf. „Anstatt einen Zuckerhut zu besorgen, hatte aber jemand eine Kerze gekauft, die genauso aussah“, erzählt Beltermann. Bemerkt hatten die Männer das Malheur erst, als der Punsch schon in den Tassen war und der Wachs langsam wieder fest wurde. „Getrunken haben wir ihn natürlich trotzdem.“
Im Sommer leben die Männer eine weitere Tradition aus: „Dann gibt es Rumtopf mit Vanilleeis“, berichtet Walter Kremer, von seinen Kumpels „Walla“ genannt. Den Rumtopf setzt er am liebsten selber an und freut sich, wenn es den anderen schmeckt. „Das ist mal was außer der Reihe.“ Zu diesen kleinen Events gibt es Deftiges für zwischendurch. Mettwurst, Schinken, Gurken und in der Weihnachtszeit auch Dominosteine. Vier bis fünf Stunden sitzen die Männer zusammen – die meisten von ihnen kennen sich bereits seit ihrer Jugend. Sie erzählen sich alte Geschichten und Witze, und auch das Frotzeln gehört dazu: „Aber alles nur im Spaß“, versichern Beltermann und Walla. Café Ko-Wirt Dimi freut sich immer auf den Donnerstag, denn er mag „seine“ Rentner. „Die sind alle locker drauf und friedlich. Sie genießen einfach zusammen die Zeit, die sie hier sind.“