Altena/Märkischer Kreis. Seit Beginn des Schneefalls am Mittwochabend mussten Polizeibeamte im Märkischen Kreis allein bis Donnerstagnachmittag (16.50 Uhr) 140 Mal ausrücken. Auch in Altena spitzten sich die Verkehrsprobleme nicht nur in den Höhenlagen zu. Der Märkische Kreis richtete im Feuerwehrzentrum Rosmart einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse ein und warnt über die NINA-Warnapp vor anhaltendem Schneefall. Die Entwicklungen im Live-Blog.
Abschlussbericht, 22.30 Uhr: Am späten Nachmittag hat sich die Lage auf den Straßen langsam beruhigt. Sowohl der Verkehr hat nachgelassen, wie auch der Schneefall. Die Feuerwehr war mit allen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr rund 40 Mal ausgerückt, um dicke Äste oder Bäume zu beseitigen, die sich unter der Schneelast gefährlich auf die Straße neigten oder bereits umgestürzt waren. Zeitweise war auch die Werkfeuer VDM Metals mit einem Fahrzeug als Unterstützung unterwegs. Die Schwerpunkte der Einsätze lagen in der Rahmede und im Bereich Nette/Innenstadt, berichtete Feuerwehrsprecher Phillip Selle.
Einer der letzten Einsätze des langen Tages für die Feuerwehr war am späten Abend Am Knerling; dort lag in Richtung Opperhusen ein umgestürzter Baum quer über der Straße.
Update, 16 Uhr: Die Feuerwehr Altena ist mit allen Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz; das teilte Feuerwehrsprecher Phillip Selle auf Nachfrage mit. Die Einsätze wegen abgebrochener Äste oder umgestürzter Bäume verteilen sich demnach auf das gesamte Stadtgebiet. In der Feuerwache ist ein Meldekopf eingerichtet worden, der die Einsätze koordiniert und Kontakt zum Kreis und zur Polizei hält.
Update, 15.25: Die Lage entspannt sich nicht: Die Polizei ruft alle auf, die nicht unbedingt mit dem Auto unterwegs sein müssen, zu Hause zu bleiben; Lkw sollten ihre Fahrt unterbrechen und Parkplätze ansteuern oder am Straßenrand halten. „Das Problem sind unter der Schneelast umstürzende Bäume und querstehende oder liegengebliebene Lkw„, schildert Polizeisprecher Christof Hüls die Situation am Nachmittag.
Betroffen ist demnach auch die B 236 (Hagener Straße) in Nachrodt. Dort ist ein Baum auf die Straße gestürzt, der zwar nicht die gesamte Fahrbahnbreite blockiert, aber als Hindernis umfahren werden muss. Es kommt zu langen Rückstaus.
In Oberrahmede ist eine Person in ihrem Auto von einem umgestürzten Baum eingeklemmt worden.
Die Feuerwehr ist an etlichen Stellen im Altenaer Stadtgebiet im Einsatz. Auch Räum- und Streufahrzeuge sind im Dauereinsatz.
Update, 13.40 Uhr: Viele Bäume können die Last des frisch gefallenen Schnees nicht mehr tragen. In Altena kommt es deshalb vor allem in der Brachtenbecke weiter zu Behinderungen. Die Straße ist ab dem Kreisverkehr gesperrt. Auf der Fritz-Berg-Brücke blockieren drei Lkw die Fahrbahn in Richtung Nette/Innenstadt.
Update, 12.50 Uhr: Der Schneefall lässt nicht nach, und so spitzen sich auch die Verkehrsprobleme weiter zu. Die MVG hat inzwischen mitgeteilt, dass sie den Betrieb im gesamten Märkischen Kreis einstellt. Sobald sich die Wetterlage wieder beruhigt und die Sicherheit gewährleistet ist, soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Die Feuerwehr Altena ist derweil in der Brachtenbecke im Einsatz. Dort drohen Bäume unter der Schneelast umzustürzen.
Erste Meldung von 10.11 Uhr: Ein besonders spektakulärer Unfall ereignete sich in Lüdenscheid: Ein Senior (76) stürzte um 7.55 Uhr mit seinem Skoda am Bahnhof in die Gleise. Offenbar hatte er aufgrund der geschlossenen Schneedecke die Bahnsteigkante nicht erkannt. Er blieb unverletzt. Das Gleis ist wegen der Bergung noch gesperrt.
In Plettenberg wurden am Mittwoch um 21.50 Uhr auf der Oestertalstraße vier Personen leicht verletzt. Dort war ein Autofahrer auf glatter Straße in den Gegenverkehr geraten und mit einem entgegenkommenden Auto kollidiert. In Werdohl rutschte am Donnerstag gegen 7.18 Uhr an der Ascheyer Straße ein Schneepflug in einen Pkw, dabei wurde eine Person leicht verletzt.
Kreisweit seien bisher sonst nur Sachschadensunfälle zu verzeichnen, so die Polizei am Vormittag. Darüber hinaus sorgt der Schnee insbesondere an Steigungsstrecken aber auch für viele querstehende Lkw. Zu Behinderungen kommt es unter anderem zwischen Evingsen und Ihmert sowie im Iserlohner Lägertal rund um Kesbern. (kre, thos, CMz)