Werdohl/Neuenrade (straßen.nrw). Die Unwetterkatastrophe im Juli 2021 war ein Einschnitt für die Infrastruktur im Märkischen Kreis, die an vielen Stellen erheblich beschädigt oder sogar vollständig zerstört wurde. Die L656 (Höllmecker Weg) zwischen Werdohl und Neuenrade war mit dem größten Sachschaden in der Region Südwestfalen besonders stark betroffen.
Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen hat die „Höllmecke“ nach einem Jahr Bauzeit wieder grundhaft neu hergestellt. Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld und Niederlassungsleiter Ludger Siebert gaben die Landesstraße am Dienstag (25.10.) wieder für den Verkehr frei. Somit sind nun alle Vollsperrungen im klassifizierten Straßennetz aufgrund des Starkregenereignisses im Märkischen Kreis aufgehoben.
„Was hier innerhalb eines Jahres geschafft wurde ist enorm – der Höllmecker Weg ist jetzt vollständig neu aufgebaut, und durch die zukunftsorientierte Bauweise wird die Wahrscheinlichkeit künftiger Hochwasserschäden minimiert“, sagt Dr. Petra Beckefeld. „Gleichzeitig können wir durch die Freigabe die angespannte Verkehrssituation im Märkischen Kreis entlasten, da die L656 eine wichtige Verbindungsfunktion der Bundesstraßen 236 und 229 darstellt.“
Während der Unwetterkatastrophe im vergangenen Jahr hatte sich der Höllmecker Bach, der neben der L656 verläuft, zu einem reißenden Strom entwickelt und gravierende Schäden angerichtet. Die Straße wurde an mehreren Stellen von den Wassermassen unterspült und weggerissen, dadurch war die Strecke unpassierbar für den Verkehr.
Der Wiederaufbau begann im Oktober 2021 und war auf eine Länge von 1,4 Kilometern notwendig. Die Straße wurde auf gesamter Breite von Grund auf neu hergestellt und die Entwässerung optimiert.
Der Straßenkörper inklusive der Böschungen wurde an vielen Stellen entlang des Bachlaufes mit einer sogenannten „Bewehrten Erde“ aufgebaut. Diese Bauweise schützt die Straße zukünftig vor hochwasserbedingten Schäden. Im unteren Bereich der L656 wurde zusätzlich eine Hangsicherung durchgeführt. Der komplett zerstörte Höllmecker Bach wurde im Rahmen der baulichen Maßnahmen ökologisch wiederhergestellt. Das Bachbett wurde verbreitert, verläuft meanderförmig und ist durch den Einbau von Störsteinen wieder naturnah hergestellt. Der Durchlass an der Einmündung zur B236 verfügt nun über eine Entlastungsleitung von vier Rohren mit je 50 cm Durchmesser.
Das ganze Projekt lief in enger Zusammenarbeit mit den Landschafts- und Wasserbehörden, denn Schäden durch Hochwasser- oder Starkregenereignisse sollen durch das Zusammenspiel der Baumaßnahmen in Zukunft vermieden werden.
Nach der Hochwasserkatastrophe hat das Land NRW ermöglicht, dass die Beseitigung von Hochwasserschäden mit stark vereinfachten Genehmigungs- und Vergabeverfahren umgesetzt werden können. Die bauausführende Firma hat zeitweise mit vier Kolonnen parallel gearbeitet, wodurch die Bauzeit erheblich reduziert wurde.