Märkischer Kreis. (pmk) . Die letzte Dienstbesprechung in seiner Amtszeit als Kreisbrandmeister wurde für Rainer Blumenrath aus Meinerzhagen ein sehr emotionaler Abend. Er bekam zudem die Brand- und Katastrophenschutz-Verdienst-Ehrenzeichen in Silber verliehen.
Großer Bahnhof für einen verdienten Feuerwehrmann: Zur letzten Dienstbesprechung von Kreisbrandmeister Rainer Blumenrath, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand tritt, waren nicht nur die Leiter der Feuerwehren aus dem gesamten Märkischen Kreis in die alte Brennerei nach Kierspe-Rönsahl gekommen. Neben der Familie waren auch langjährige Weggefährten des Meinerzhageners aus der Feuerwehr anwesend. Die Überraschungsgäste, darunter der Feuerschutzdezernent der Bezirksregierung Arnsberg, Thorsten Meyer, sowie die Kreisbrandmeister aus dem gesamten Regierungsbezirk, sorgten für einen emotionalen Abend beim scheidenden Kreisbrandmeister des Märkischen Kreises.
Thorsten Meyer überreichte ihm gemeinsam mit Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck das Brand- und Katastrophenschutz-Verdienst-Ehrenzeichen in Silber. Im Anschluss wurde im Hof der alten Brennerei der Große Zapfenstreich zu seinen Ehren abgehalten. Hierfür hatten sich musiktreibenden Einheiten der Feuerwehren Plettenberg, Balve, Lüdenscheid und Kierspe zusammengetan.
Mit Wirkung zum 1. Januar wird Michael Kling, bisheriger Stellvertreter Blumenraths, offiziell dessen Nachfolger. Im Zuge der Dienstbesprechung hat Landrat Thomas Gemke die Anhörung für den zukünftigen stellvertretenden Kreisbrandmeister durchgeführt. Als Ergebnis wird Gemke dem Kreistag die Ernennung von Brandrat Jörg Döring von der Feuerwehr Iserlohn vorschlagen. Dieter Grefe, ein weiterer stellvertretender Kreisbrandmeister, vervollständigt das Dreier-Team. Die offizielle Verabschiedung Blumenraths und Indienststellung des Nachfolgers findet Ende Dezember beim Landrat im Lüdenscheider Kreishaus statt.
Rainer Blumenrath trat am 01. Dezember 1973 in die Feuerwehr Meinerzhagen ein. Seit Januar 1994 engagiert er sich als Kreisbrandmeister. Blumenrath gehörte unter anderem der Prüfungskommission für am Institut der Feuerwehr in Münster an. 1998 wurde ihm das Feuerwehrehrenzeichen in Silber, im Jahr 2002 das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber sowie die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber und im Jahr 2008 das Feuerwehrehrenzeichen in Gold verliehen. Im gleichen Jahr erhielt er das THW-Helferzeichen in Gold. Im Jahr 2013 wurde ihm vom Deutschen Feuerwehrverband das Feuerwehrehrenkreuz in Gold verliehen.
Die ersten Jahre seines Wirkens als Kreisbrandmeister waren durch die Planung und Realisierung des Feuerwehrservicezentrums in Iserlohn gekennzeichnet. Ein weiterer Arbeitsbereich lag in der Umstrukturierung des Katastrophenschutzes. Hier galt es, die Funktionen, die der Bund in dieser Zeit auflöste, neu einzugliedern und dabei auftretende Schnittstellen zu schließen. Um die Jahrtausendwende erkannte man im Regierungsbezirk Arnsberg die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit der Feuerwehren bei größeren Schadenslagen vorab zu strukturieren. Die daraus resultierenden Planungen waren später Vorbild für die auf Landesebene entwickelte vorgeplante überörtliche und landesweite Hilfe. Rainer Blumenrath engagierte sich im Regierungsbezirk von Beginn an für die Entwicklung und Fortschreibung dieser Strukturen.
Der Aufbau eines digitalen Alarmierungssystems im Kreisgebiet, Vorsorgekonzeption von Großschadenslagen, die Einsatzplanungen für den Weltjugendtag in Köln 2005 und die Fußballweltmeisterschaft 2006 waren weitere Eckpunkte seiner Arbeit. In die zweite Amtsperiode fielen die Terrorangriffe am 11. September 2001 mit den folgenden Antrax-Anschlägen. Auch hier strukturierte der Meinerzhagener die Vorgehensweise der Feuerwehren in der Region und unterstützte diese in bis dahin noch nicht bekannten Einsatzsituationen. Bei der Tsunami-Katastrophe in Südost-Asien im Dezember 2004 brachte er seine Kenntnisse und Erfahrungen als Fachberater in dem damals in Bonn eingerichteten Krisenstab des THW ein.
In seiner dritten Amtszeit ist Rainer Blumenrath maßgeblich an der Umsetzung des „Aktionsprogramms Katastrophenschutz in NRW“ auf Kreisebene beteiligt. In diese Amtszeit fielen bisher mehrere große Schadensereignisse, wie Kyrill, die darauf folgende Waldbrandwetterlage besonderen Ausmaßes und verschiedene örtlich begrenzte Starkregenfälle mit Überschwemmungen und Gefährdung von Störfallbetrieben. Hier koordinierte Blumenrath erfolgreich die überörtliche Hilfe.
Mit viel Herzblut widmete sich er sich der Aus- und Weiterbildung von Feuerwehrleuten, brachte sich beim Projekt FeuerwEhrensache mit ein und richtete sein Augenmerk auf den Aufbau und die Förderung der Jugendfeuerwehr. Zuletzt hat er sich besonders dem Kontaktaufbau und er Kontaktpflege mit der Jugendfeuerwehr aus dem Partnerkreis des Märkischen Kreises in Ratibor (Polen) gewidmet sowie den gegenseitigen Austausch begleitet.
In seiner gesamten Amtszeit hat Rainer Blumenrath den Feuerwehren und den Verwaltungen der Städte und Gemeinden im Kreis mit seinem fachlichen Rat zur Seite gestanden. Gefragt war und ist aber nicht nur der fachliche Rat. Bei der Bewältigung personeller Schwierigkeiten innerhalb der Feuerwehren im Kreis war und ist seine menschliche Kompetenz gefragt und geschätzt. Bei all seinem Wirken hat Rainer Blumenrath nie vergessen, dass er Feuerwehrmann ist.