Altena/ Nachrodt-Wiblingwerde. Heute Mittag (26. Januar 2024) hat die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen der Stadt Altena per E-Mail mitgeteilt, dass aufgrund neuer Schäden im Fundament- und Pfeilerbereich die Nachrodter Brücke (B236) in Nachrodt-Wiblingwerde aus Verkehrssicherheitsgründen sofort voll gesperrt werden muss. Die Sperrung gilt ab 14 Uhr.

Wie es in der Presseinformation heißt, sind am Donnerstag (25. Januar 2024) während der bereits laufenden Instandsetzungsmaßnahmen an der Lennebrücke standsicherheitsrelevante Schäden am Pfeiler und im Fundamentbereich festgestellt worden. Straßen.NRW: “Auf Grund des neuen und akuten Schadenbildes ist eine sofortige Vollsperrung des Brückenbauwerks unausweichlich.”


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Vollsperrung – Bürgermeister Uwe Kober und sein Team sind geschockt. Dass, was bisher nur ein Gedankenszenario war, tritt nun schneller ein als erwartet und macht das Verkehrschaos rund um die Burgstadt komplett. “Dass wir darüber erst heute Mittag informiert worden sind …”, macht Uwe Kober fast sprachlos. Dennoch seien intern mittlerweile alle informiert und in Bereitschaft, ob der Dinge, die heute und am Wochenende auf den Straßen von Altena passieren. Wie lange die Vollsperrung andauern soll, ist noch nicht bekannt. Laut Straßen.NRW soll die Notinstandsetzung der neu aufgetretenen Schäden kurzfristig, in Abhängigkeit des Wasserstandes und der Temperatur der Lenne, beginnen.

Der gesamte Verkehr wird umgeleitet

Die Umleitung des gesamten Verkehrs erfolgt in beiden Fahrtrichtungen über die bereits eingerichtete Umleitungsstrecke für den Schwerlastverkehr der abgelasteten Brücke über die Bahn in Altena. Sie führt von Altena über die L698 (Fritz-Berg-Brücke/Bachstraße/Nettestraße/Westiger Str.), die L683 (Ihmerterstr.), die L888 (Westendorferstraße), dann über die L648 (Kesberner Str./In der Läger/Obere Mühle), über „An der Schlacht“ und den Kurt-Schumacher-Ring zur L743 (Hans-Böckler-Str.), die L648 (Dortmunder Str.), die K17 (Hellweg/Im Hütten), die L743 (Untergrüner Str.) bis zur B236.

MVG stellt Busverbindungen ein

Mit Beginn der Brückensperrung wird die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) alle Busverbindungen zwischen Iserlohn-Letmathe und Altena einstellen. „Kunden orientieren sich bitte über die elektronische Fahrplanauskunft (MVG-Ticket App), die gestrichenen Fahrten sind dort gelöscht“, teilt die MVG in einer Presseinformation mit. Weitere Informationen soll es am kommenden Montag (29. Januar 2024) geben.

SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk mahnt Ersatzneubau an

Aus der Presserklärung von Bettina Lugk von heute (26. Januar 2024), 14:50 Uhr:

“Diese Brücke und die Bedeutung des Streckeanabschnitts der B 236 sollten dem Landesbetrieb Straßen.NRW hinlänglich bekannt sein, nachdem dort brückennah im vergangenen Jahr eine Felsnase gesprengt werden musste. Die regionale Bedeutung der Lennebrücke ist nun aus Anlass der Vollsperrung besonders erkennbar:

Die B236 ist der einzige und dadurch sehr wichtige Verbindungsweg zwischen den Städten der Lenneschiene. Der Erhalt der B236 im Bereich der Lenne ist unabdingbar für eine Versorgung der lokalen Wirtschaft und mit ihren Handelsrouten. Zudem ist die Bedeutung der Wirtschafts- und Industrieregion für NRW und die gesamte Republik zu beachten. Dadurch ist es nunmehr umso dringender nötig, dass die Instandsetzungsarbeiten an der
bestehenden Brücke als besonders hoch zu priorisieren sind und ein Ersatzneubau dringend
und zeitnah erforderlich ist.”

Auch Märkischer Arbeitgeberverband fassungslos

Dr. Andreas Weber

Dr. Andreas Weber, Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Bildung des Märkischen Arbeitgeberverbandes schreibt in der heutigen Erklärung:

“Genauso wie die Bürgerinnen und Bürger sind die betroffenen Unternehmen rund um die Brückensperrung fassungslos. Wir als Verband ebenso. Zumal wir schon frühzeitig auf das Problem hingewiesen hatten.

Bereits die Sperrung der A45 hatte die Logistik erheblich erschwert und deutlich verteuert. Und nun das. Bereiche des Lennetals sind praktisch vom Verkehr abgeschnitten. Das geht an die Substanz der Betriebe. Kein Transport, kein Absatz. Wir erleben das schlimmste denkbare Szenario. Problemlösungen können jetzt gar nicht schnell genug erfolgen. Außerdem zeigt sich einmal mehr, dass niemand das Problem der maroden Verkehrswege mehr ganzheitlich im Griff hat. Was für ein Desaster für den Mittelstand, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Region. “

Beitragsbild: Manfred Richter/Pixabay

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