Altena. Vier Jahre lang mussten die Altenaer darauf warten: Nach der Corona-Pause konnte das Freie Theater Auf Draht am Freitagabend endlich wieder vor Publikum auftreten. Vor fast ausverkauften Reihen im Thomas-Morus-Haus zeigten die Amateurschauspieler mit viel Spielfreude, Witz und schauspielerischer Finesse, wie sehr sie die Bühnenluft vermisst hatten. Das Publikum honorierte die Premiere der Komödie „Ein Schlüssel für Zwei“ von John Chapman und Dave Freeman mit anhaltendem Applaus und immer wieder aufbrausenden Lachern.

Ilka Kremer hatte in ihrer Rolle als Harriet im Lauf der zwei Akte immer mehr damit zu tun, ihre zwei Liebhaber Gordon (Jens Weihl) und Alec (Thomas Fillinger) voreinander zu verbergen. Das wurde zunehmend schwierig, je mehr Charaktere die Bühne, die Harriets Wohnung darstellte, betraten. Denn nicht nur Harriets Freundin Anne (Kirsten Kreisel), auch deren Mann Richard (Dietmar Vogt) sowie die Ehefrauen von Harriets Liebhabern – Magda (Ulrike Vogt) und Mildred (Jessica Hein) – tauchten dort nach und nach auf. Die Dreiecksgeschichte wurde getragen von den unterschiedlichen Charakteren. Gestik, Mimik und eine ganze Portion trockener Humor garniert mit der ein oder anderen Slapstick-Einlage machten die rund zweistündige Vorstellung zu einem kurzweiligen Abend.


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Jens Weihl und Kirsten Kreisel spielen Gordon und Anne. Foto: Marit Schulte-Zakotnik
Jens Weihl und Kirsten Kreisel spielen Gordon und Anne.
Turbulente Szenen und humorige Dialoge brachten das Publikum immer wieder dazu, von Herzen zu lachen.

Schauspieler überzeugen in ihren Rollen

Ilka Kremer als schrille Strippenzieherin Harriet, Jens Weihl als spießiger und wehleidiger Gordon und Thomas Fillinger als fordernder, aber auch etwas einfach gestrickter Liebhaber Nummer zwei überzeugten in ihren Rollen und brachten die Zuschauer immer wieder zum Lachen. Auch Kirsten Kreisel als beste Freundin spielte stark als Gegenpart zur Hauptfigur Harriet. Nie wusste man so ganz, ob sie die Freundin unterstützen oder doch gegen die anderen ausspielen wollte. Mit viel Witz und sehr gut gespielten torkelnden Einlagen verstand es Dietmar Vogt seine Rolle als dauerbetrunkener Richard auf die Bühne zu bringen – immer wieder lachten die Zuschauer von Herzen. Im zweiten Akt sorgten außerdem Ulrike Vogt und Jessica Hein mit ihren Auftritten als Ehefrauen der beiden Liebhaber für Begeisterung.

Im ersten Moment etwas abrupt kam für das Publikum dann das Ende des Theaterabends. Aber schon einen Moment später brandete der Applaus für das Team des Theaters auf. Zu diesem gehören neben den Darstellern die Regisseure Jessica Hein und Eddie Fuchs, die Souffleusen Claudia Wilms und Nicole Wolzenburg sowie das Technik-Team aus Marcus Brüel und Julian Palla.

Wer die Vorstellung am 10. November verpasst hat, der kann „Ein Schlüssel für Zwei“ noch an fünf weiteren Abenden an den kommenden Wochenenden erleben. Weitere Infos dazu gibt es unter Freies Theater Auf Draht Altena.

Text und Fotos: Marit Schulte-Zakotnik

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