Altena/Nachrodt-Wiblingwerde. Der 14. Juli 2021 gehört zu den schwärzesten Tagen der Stadtgeschichte Altenas. Heftige Regenfälle haben viele Bäche in reißende Flüsse verwandelt und Teile der Stadt überschwemmt. Ein Feuerwehrmann verlor dabei sein Leben. Jetzt wurden die Helfer in der Flutkatastrophe, die für NRW-Innenminister Herbert Reul Helden sind, geehrt.
Hoher Besuch in der Brachtenbeck. Während draußen der Orkan „Zeynep“ über das Land fegt, hat sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf den Weg nach Altena gemacht und dabei wurde eine Route gewählt, die nicht ganz ungefährlich gewesen ist. Der Innenminister kommt von der A45-Ausfahrt Lüdenscheid-Nord über die Höhenstraße und durch das Waldgebiet den Brachtenbecker Weg hinunter. Während drinnen dann die Ehrungen durchgeführt werden, krachen draußen reihenweise Bäume durch das Orkantief im benachbarten Wald um. Wenige später muss der Brachtenbecker Weg gesperrt werden.
Als Zeichen der Anerkennung für ihren Einsatz in der größten Naturkatastrophe der Landesgeschichte verleiht Innenminister Herbert Reul dieser Tage Angehörigen von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Polizei eine Medaille. Die „Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille“ war eigens für diesen Zweck gestiftet worden.
Stellvertretend für den DRK-Ortsverband Altena/Nachrodt-Wiblingwerde wurden Alexander Fischer und Leeroy Wickenhöfer mit der Einsatzmedaille ausgezeichnet. Ursprünglich war geplant, für die Auszeichnung eine größere zentrale Veranstaltung stattfinden zu lassen. Dies musste pandemiebedingt ausfallen; deshalb erhalten Vertreterinnen und Vertreter der entsprechenden Organisationen die Medaille jetzt beispielhaft von Herbert Reul persönlich.
62.000 Helferinnen und Helfer von Berufs- und freiwilligen Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Polizei bekommen landesweit die Medaille. Sie wird später an alle lokal über ihre jeweiligen Organisationen verteilt.
„Sie waren vor Ort, als die Not am größten war, haben geschuftet, obwohl die Hände schmerzten und die Arme müde wurden. Für mich sind Sie nicht nur Helfer, sondern Helden“, sagte Innenminister Reul bei der Übergabe der Einsatzmedaille an Fischer und Wickenhöfer.
Die altsilberne Medaille trägt auf der Vorderseite die Kurzbezeichnung des Einsatzes „Unwetterkatastrophe 2021“ sowie den Schriftzug „Dank den Helferinnen und Helfern“. Auf der Rückseite befindet sich das nordrhein-westfälische Landeswappen. Zusätzlich erhalten die Medaillenträger eine Urkunde.
„Uwe Krischer leistet wertvolle Arbeit“, gab es auch ein großes Lob des Innenministers für einen Altenaer. Krischer ist Landesbeauftragter für Bevölkerungsschutz des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe und in dieser Funktion Mitglied des Kompetenzteams, das Reul nach der Flutkatastrophe ins Leben rief, um den Katastrophenschutz zu verbessern.
Den Rückweg wählten die Personenschützer des Innenministers diesmal aber über die B236 und nicht mehr durch das Waldgebiet, das kurze Zeit später auch durch umgestürzte Bäume blockiert gewesen ist.