Altena. Mit einem feierlichen, mehrstündigen Gottesdienst hat der Papst der koptischen Kirche, Tawadros II., am Samstag die ehemalige Reformierte Kirche in der Altenaer Innenstadt geweiht: Das Gotteshaus ist jetzt die Erzengel-Michael-Kirche der koptischen Kirchengemeinschaft in Deutschland. 

„Das ist extrem besonders, dass unser Papst heute hier ist“, urteilte Heidi Jansen von der koptischen Gemeinde über den Besuch des Kirchenoberhaupts, der seinen Sitz in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria hat. Tawadros II. hält sich aktuell in Deutschland auf, hat bereits eine Kirche in Düsseldorf für die koptischen Christen geweiht und ist am Samstag von Altena aus nach Unna weitergefahren, wo die nächstgelegene Kirche der Kopten ist.


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Bislang ist die Gemeinschaft um die Erzengel-Michael-Kirche in Altena noch eine „kleine Gemeinde“, wie Heidi Jansen sagt; sie verbindet mit der Kirchweihe und dem Papst-Besuch, dass die Gemeinde jetzt wächst. In Unna zähle die Gemeinde ca. 200 Mitglieder – davon sei Altena noch weit entfernt. Als Einzugsbereich für die Gottesdienste in der Erzengel-Michael-Kirche, die wöchentlich im Wechsel samstags oder sonntags stattfinden, nennt sie die Region von Hagen bis Olpe.

Der Name Erzengel-Michael-Kirche für das ehemalige protestantische Gotteshaus hat übrigens seine eigene Geschichte: „Das war eine göttliche Eingebung unseres Bischofs Michael“, berichtet Heidi Jansen.

Im Anschluss an den mehrstündigen Gottesdienst fand im gegenüberliegenden Lutherhaus ein Empfang statt; die evangelische Kirchengemeinde hatte dazu den Saal des Gemeindehauses zur Verfügung gestellt. An dem Empfang nahmen auch die Bürgermeister-Stellvertreter Hanna Freissler (CDU, Stadtrat) und Stefan Kemper (Stadtverwaltung) teil.

Die evangelische Kirchengemeinde Altena hatte die ehemalige Reformierte Kirche im November 2017 für einen symbolischen Betrag an die koptisch-orthodoxe Kirche verkauft. Nach Jahren vergeblicher Bemühungen, eine sinnvolle Nachnutzung für die entwidmete Kirche zu finden, war die Kirchengemeinde froh, dass das Gebäude weiterhin als Kirche genutzt wird.

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