Nachrodt-Wiblingwerde/Altena. Der hartnäckige Signalton eines Heimrauchmelders und aufmerksame Nachbarn haben am Sonntagabend (4. Juni) in Nachrodt einen Küchenbrand verhindert und der Feuerwehr ermöglicht, einem Menschen das Leben, mindestens aber die Gesundheit zu retten.
In einem Reihenmehrfamilienhaus hatte der Bewohner einer Dachgeschosswohnung offenbar das Essen auf dem eingeschalteten Herd vergessen. Durch die starke Rauchentwicklung schlug ein Heimrauchmelder an. Die alarmierte Feuerwehr konnte sofort eingreifen: Das Wohnhaus befand sich in direkter Nachbarschaft zum Feuerwehrgerätehaus am Holensiepen.
Während ein Angriffstrupp die Tür zu der Wohnung aufbrach, da der Bewohner nicht reagierte, bauten die übrigen Feuerwehrleute eine komplette Löschwasserversorgung von einem Hydranten aus auf. „Aus einem auf Kipp stehenden Fenster der Wohnung zog Rauch heraus“, schilderte der stellvertretende Wehrleiter und Einsatzleiter Jens Klatt die Ausgangssituation.
Als sich die Feuerwehr Zutritt zu der Wohnung verschafft hatte, holte sie den Bewohner ins Freie und übergab den Senior an den Rettungsdienst. Löschen brauchten die Wehrleute in der Wohnung nicht: Sie brachten den Topf vom Herd ins Freie und lüfteten anschließend die Wohnung und das Treppenhaus mit einem Hochleistungslüfter.
Die übrigen Bewohner mussten für die Zeit des Einsatzes ihre Wohnungen verlassen und im Freien warten. Für zwei Kinder überbrückte die Feuerwehr die Wartezeit, in dem sie im Feuerwehrwagen Platz nehmen und sich dort umsehen durften.
Der Bewohner wurde vom Rettungsdienst vor Ort versorgt.
Im Einsatz waren die Löschzüge Nachrodt und Wiblingwerde der Freiwilligen Feuerwehr der Doppelgemeinde sowie die gemeinsame Drehleiter von der Feuerwache in Altena; letztere brauchte aber nicht einzugreifen. Den Einsatz direkt neben ihrem Gerätehaus kommentierte ein Nachrodter Feuerwehrmann mit dem Satz „Das war die kürzeste Anfahrt, die wir je hatten …“.