Altena/Lüdenscheid. Nach der Sprengung der maroden Rahmedetalbrücke kann die Altenaer Straße in Lüdenscheid eher wieder befahren werden als ursprünglich angekündigt. Unterdessen setzt die Polizei ihre Kontrollen auf den Umleitungsstrecken fort.

„Die Brückentrümmer der Talbrücke Rahmede und das darunter liegende Fallbett sind im Bereich der Straße bereits weitgehend abgeräumt, so dass wir die Vollsperrung am kommenden Donnerstag (1.6.) abends aufheben können“, kündigte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH, in einer Pressemitteilung an. Zuvor war davon ausgegangen, dass die Straße zehn Tage länger gesperrt bleiben müsse.


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Seit dem 17. April ist die Altenaer Straße unter der Talbrücke voll gesperrt, um das Fallbett für die am 7. Mai erfolgte Brückensprengung anzulegen. Oberste Priorität hatte anschließend, die Altenaer Straße wieder freizugeben. Neben dem Abräumen von Schutt, Stahl und Fallbett-Material mussten auch die zahlreichen Seecontainer, die die anliegenden Gebäude geschützt haben, wieder abgebaut werden. Die Container werden zunächst auf der Autobahn zwischengelagert, bevor sie endgültig abtransportiert werden.

Umgestürzter Container-Turm wird nachträglich geborgen

Der Container-Turm, der von der Druckwelle gegen ein leerstehendes Gebäude gedrückt worden ist, wird im Nachgang geborgen. Eventuell ist hierzu noch einmal eine kurzeitige halbseitige Sperrung der Altenaer Straße notwendig, teilt die Autobahn GmbH weiter mit.

Mit der Freigabe der L 530 wird auch die Ampelanlage zwischen Nord- und Südhang wieder eingerichtet. „Wir wollen auch beim Abtransport der Brückenreste und des Fallbett-Materials so wenig wie möglich in den Verkehr eingreifen“, sagt Sauerwein-Braksiek. Die Transporte werden darum wie auch schon beim Bau des Fallbettes über die Autobahn abgewickelt.“

Indes hat die Polizei erneut Schwerpunkt-Kontrollen auf den Umleitungsstrecken der gesperrten A 45 durchgeführt. Am Mittwoch wurde der Durchgangsverkehr in Lüdenscheid und Altena kontrolliert, wie die Kreispolizeibehörde am Freitag mitteilte. Kontrollstellen waren in Lüdenscheid an der Heedfelder Landstraße, Im Olpendahl, Brockhauser Weg, Römerweg, Volmestraße, Lösenbacher Landstraße, Kölner Straße sowie in Altena der Hemecker Weg und die Innenstadt (Bahnhofstraße).

Viele Verstöße auf Umleitungsstrecken in Altena und Lüdenscheid

Sieben der 124 kontrollierten Lkw verstießen gegen die Durchfahrtsverbote. Wesentlich höher war der Anteil der Autofahrer auf Straßen, die eigentlich nur für Anlieger frei sind: 166 Fahrzeugführer, also fast jeder zweite der 334 kontrollierten, wurde zur Kasse gebeten. Bei fünf Autos und drei Lkw gab es technische Mängel. In zwei Fällen waren diese so gravierend, dass sie die Verkehrssicherheit gefährdeten. Die Fahrzeuge wurden stillgelegt. Vier Lkw-Fahrer hatten gegen Lenk- und Ruhezeiten verstoßen. Ein Fahrer war ohne Fahrerlaubnis unterwegs. Vier Fahrer waren am Steuer mit Handys beschäftigt. Drei Fahrzeuge hatten ihre Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert, ein Lkw war überladen.

281 Autos und 9 Fahrzeuge über 3,5 Tonnen waren zu schnell unterwegs. An der Autobahnabfahrt Lüdenscheid-Mitte wurden 23 Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen in Richtung Lüdenscheid erwischt (Nichtbeachten der vorgeschriebenen Fahrtrichtung).

Foto: Stephan Faber

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