Altena/Lennetal. Der Regionalverkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke geht nach dem Aus für das private Bahnunternehmen Abellio zurück an die Deutsche Bahn (DB). Das ist zwar noch nicht offiziell, aber alles deutet daraufhin, dass die Bahntochtergesellschaft DB Regio den Betrieb auf der Strecke übernimmt.

Die Neuvergabe des Personennahverkehrs auf der Schiene war notwendig geworden, weil Abellio in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und die Verkehrsverbünde in NRW die Verträge mit dem privaten Bahnunternehmen gekündigt haben. Es kam zu einer Notausschreibung der Strecken, die bislang von Abellio bedient wurden – dazu gehören auch die Verbindungen der Regionalbahn RB 91 (Ruhr-Sieg-Bahn) von Hagen nach Iserlohn oder Siegen und des Regionalexpress’ RE 16 (Ruhr-Sieg-Express) von Essen über Hagen nach Iserlohn oder Siegen; beide Linien führen mit Halt über Altena.


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Zwar müssen die Verkehrsverbünde NVR (Nahverkehr Rheinland) und der NWL (Nahverkehr Westfalen-Lippe) erst noch tagen; der WDR meldete aber bereits am Donnerstag (9. Dezember), dass sich mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ein erster Verbund auf die DB Regio als Abellio-Nachfolger auf der Ruhr-Sieg-Strecke festgelegt habe. Der WDR beruft sich dabei auf Teilnehmerkreise.

Westfalen und Rheinland dürften dem Ruhrgebiet folgen

Insider lassen jetzt kaum einen Zweifel aufkommen, dass der Zuschlag nach der Notausschreibung am Ende tatsächlich an die 100%-ige Tochtergesellschaft des Konzern Deutsche Bahn (DB) geht, denn: Die Verkehrsverbünde im Rheinland und in Westfalen-Lippe werden aller Wahrscheinlichkeit dem Votum des VRR folgen.

Das mochte Uli Beele, Sprecher des für Südwestfalen zuständigen Verkehrsverbunds NWL mit Sitz in Unna, auf Nachfrage von LOKALSTIMME.DE nicht bestätigen; Insider gehen aber davon aus, dass der Zuschlag an die DB Regio geht – andernfalls werde die Zeit für die Übernahme der Verbindungen viel zu knapp: Bereits ab Februar soll der Wechsel vollzogen werden. Das gilt unter Verkehrsexperten schon jetzt als kaum machbar ohne Ausfälle. Eine weitere Verzögerung der Entscheidung, wer auf Abellio folgt, sei kaum vorstellbar – und ein abweichendes Votum von NWL und NVR hätte eine Verzögerung zur Folge.

NWL-Sprecher Beele verwies auf die kommende Woche: Nachdem am Freitag (10. Dezember) der NVR in Köln tagt, ist der NWL am Dienstag dran. “Anschließend gibt es eine offizielle Mitteilung über das Vergabeergebnis”, kündigt Beele an. Es wäre eine faustdicke Überraschung, wenn darin nicht die DB Regio als neuer Anbieter des Personennahverkehrs auf der Ruhr-Sieg-Strecke verkündet würde.

Beitragsbild (Archiv): Carsten Menzel

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