Altena. Der „Summer of Pioneers“ kommt – aber nicht mehr in diesem Jahr. Das Projekt, das kreative Köpfe und Digitalarbeiter für ein halbes Jahr in die Burgstadt führen soll, startet wegen der Einschränkungen und Unwägbarkeiten durch die Corona-Krise erst im Frühjahr 2021 statt, wie ursprünglich geplant, im Juni 2020.
Das Projekt und die zeitliche Verschiebung stellten Bürgermeister Andreas Hollstein und Stephanie Ahrens von der Südwestfalen-Agentur in Olpe jetzt dem Hauptausschuss des Stadtrats vor. Dabei wurde auch deutlich: Die Stadtverwaltung gibt die praktische Durchführung des Projekts, für das sie Fördermittel des Landes erhält, an eine Management-Agentur ab und übernimmt diese Aufgabe nicht selbst.
Bis zu 20 kreative Köpfe und Digitalarbeiter
Kernfrage, der das Projekt „Summer of Pioneers“ nachgeht, ist: „Wie sieht das Wohnen und Arbeiten in Zukunft aus?“, formulierte Stephanie Ahrens von der Südwestfalen-Agentur, die von Olpe das Landes-Strukturförderungs- und Veranstaltungsprogramm „Regionale 2025“ der fünf Kreise in Südwestfalen strukturiert und organisiert. Die Premiere des „Summer of Pioneers“ fand im vergangenen Jahr in Wittenberge (Brandenburg) statt. Daran angelehnt sollen in Altena 15 bis 20 Kreative und Digitalarbeiter aus Berlin oder Köln angeworben werden, die dann zusammen bis zu sechs Monate in Altena leben und arbeiten. Die Anwerbephase soll im Herbst beginnen.
Arbeitsräume in leerstehenden Ladenlokalen
Vorgesehen ist, dass die „Pioniere“ ein Konzept entwickeln, wie die Industriebrache „Winkelsen/Schwarzenstein künftig genutzt werden kann – bis hin zu der Frage, wie eine künftige Nutzung und Bewirtschaftung finanziert werden kann.
Die 15 bis 20 „Pioniere“ sollen während ihres Aufenthalts in der Burgstadt in Gemeinschaftsräumen (Coworking Spaces) arbeiten; vorgesehen ist, dafür leerstehende Ladenlokale in der Lennestraße herzurichten. Die Unterbringung der „Pioniere“ erfolgt in möblierten Wohnungen, die über die Altenaer Baugesellschaft gegen Miete zur Verfügung gestellt werden.
Durchführung gibt die Stadt an externe Agentur ab
In Veranstaltungen soll ein Austausch der „Pioniere“ mit externen Fachleuten, aber auch „der lokalen und regionalen Öffentlichkeit“, so der Plan der Stadtverwaltung, stattfinden. „Die Ideen sollen in die ganze Region Südwestfalen hinausgetragen werden“, formulierte Stephanie Ahrens.
Die Durchführung – von der Bewerberauswahl, über die Öffentlichkeitsarbeit, die Bereitstellung der Gemeinschaftsarbeitsräume bis zur Organisation von sechs öffentlichen Veranstaltungen – will die Stadt an eine externe Management-Agentur vergeben. Die Projektmanagement-Gesamtkosten liegen laut Plan der Stadt bei 90.000 Euro und haben einen Förderansatz von 70 Prozent.
Organisatoren und Träger des Projekts sind die Stadt Altena, die Südwestfalen-Agentur und der Erfinder des „Summer of Pioneers“, Frederik Fischer.