Nachrodt-Wiblingwerde/Iserlohn. Ein 32-jähriger Autofahrer ohne gültige Fahrerlaubnis hat sich in der Nacht zu heute eine Verfolgungsjagd von Iserlohn nach Nachrodt mit der Polizei geliefert und ist später zu Fuß weiter geflüchtet. Am Montagvormittag (12. Februar) hat er sich bei der Polizei gestellt.
+++ Update, 15.15 Uhr +++:
Laut Polizei haben in dem Fluchtfahrzeug liegende Papiere auf den 32-jährigen Mann als Fahrer hingedeutet. Allerdings stellte sich der Mann am Montagmorgen (12. Februar) gemeinsam mit seinem Anwalt bei der Polizei und räumte ein, am Steuer gesessen zu haben. Die Flucht endete am Sonntagabend (11. Februar) an der Berliner Straße in einem Wohngebiet in Nachrodt.
Die Polizei teilt dazu weiter mit: „Dort stiegen zwei Insassen aus und flüchteten in unterschiedliche Richtungen in das Waldgebiet. Die Polizeibeamten konnten den Beifahrer einholen; es handelt sich um einen 22-jährigen Iserlohner. Ein Diensthundeführer nahm in der Folge die Spur des flüchtigen Fahrers auf, die abrupt an einem Aussichtspunkt oberhalb der Lenne endete. Die Polizeibeamten mussten befürchten, dass der Fahrer den Steilhang hinabgestürzt sein könnte. Sie zogen deshalb die Feuerwehr hinzu. Die suchte mit Hilfe ihrer Wärmebildkamera den Bereich ab – ohne Ergebnis. Aus dem Fluchtfahrzeug drang starker Geruch von illegalen Betäubungsmitteln. Bei der Durchsuchung des Wagens kamen Betäubungsmittel und diverse nach Waffenrecht verbotene Gegenstände zum Vorschein. Der Wagen wurde samt Inhalt sichergestellt. Es wurden Anzeigen geschrieben wegen eines illegalen Kraftfahrzeugrennens, Verstößen gegen das Waffengesetz sowie wegen des Verdachts Fahrens ohne Fahrerlaubnis.“
Gegen den Halter des Wagens wurde eine Anzeige gefertigt wegen der Duldung des Fahrens ohne Fahrerlaubnis.
+++ Update, 14.15 Uhr +++:
Zwar habe die Polizei auch bei der Durchsuchung des Fluchtautos genügend Hinweise und Indizien gefunden, die die Ermittler zum Fahrer geführt hätten. Dem kam der Mann allerdings zuvor, indem er sich am Vormittag gestellt hat, erfuhr LOKALSTIMME.DE soeben.
+++ Erstbericht, 1.51 Uhr +++:
Gegen 19.30 Uhr wollte eine Polizeistreife am Sonntag (11. Februar) auf der Untergrüner Straße ein Auto anhalten und den Fahrer kontrollieren – doch der Fahrer gab Gas und flüchtete. Die Polizei verfolgte das Fluchtfahrzeug, das in Richtung Nachrodt auf der B 236 versuchte, der Polizei zu entkommen.
Falsch abgebogen: Fahrer flieht zu Fuß weiter
Allerdings war die Fluchtroute Richtung Nachrodt eine schlechte Entscheidung: Die B236 ist bekanntlich durch die gesperrte Lennebrücke aktuell eine Sackgasse. Der Fahrer bog kurz vor der Absperrung nach links in das Wohngebiet ab. Dort konnte die Polizei das Fluchtauto erreichen und auch den Beifahrer aufgreifen. Der Fahrer flüchtete unerkannt zu Fuß weiter, vermutlich in Richtung Dümplerleie an der Lenne entlang oder ins steile Hanggelände der Felsformation Klaras Höhe.
„Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Flüchtende womöglich in dem steilen Gelände abgestürzt ist, haben wir die Feuerwehr hinzugezogen“, berichtete die Polizeileitstelle in der Nacht auf Nachfrage von LOKALSTIMME.DE. Alarmiert wurde daher die MK-Drohneneinheit bei der Freiwilligen Feuerwehr Nachrodt.
Suche aus der Luft mit Drohne
Rund eine Stunde, bis 21.49 Uhr, suchte die Feuerwehr mit der Drohne aus der Luft nach dem entkommenen Fahrer. Letztlich vergeblich.
Der 22-jährige Beifahrer ist zur Befragung auf die Polizeiwache nach Iserlohn gebracht worden. Er soll allerdings keine Angaben zum Fahrer gemacht haben. Der junge Mann kam noch in der Nacht wieder auf freien Fuß.