Altena. Warum wird man eigentlich Ortsvorsteher eines der drei Ortsteile Altenas? Diese und weitere Fragen stellt LOKALSTIMME in einer Mini-Serie den drei frisch ernannten Ortsvorstehern. Den Anfang macht Dennis Montag.
Als Altenas neuer Bürgermeister Guido Thal die Ortsvorsteher-Urkunden an Thomas Schmitz (Evingsen), Helmar Roder (Dahle) und Dennis Montag (Rahmede) überreichte, legten alle drei ihr feierliches Versprechen ab, ihre Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen. Für Dennis Montag ist dieses Amt keine reine Formalie, sondern eine Überzeugungstat: „Jeder meckert über die Situation, wie sie ist. Aber wir brauchen Leute, die sie verändern und verbessern wollen.“

Der neue Bürgermeister Guido Thal nahm den drei Ortsvorstehern Dennis Montag (l.), Helmar Roder (2.v.l.) und Thomas Schmitz (r.) ihr feierliches Versprechen ab, ihre Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen.
Ein Altenaer aus Überzeugung
Der 46-Jährige lebt seit 25 Jahren in Altena, ist verheiratet und Vater eines 21-jährigen Sohnes. Beruflich arbeitet er als Verwaltungsfachwirt in der Kreisverwaltung. Seine Hobbys: Angeln, Politik – und, wie er es selbst beschreibt, „versuchen, die Welt ein bisschen besser zu machen“. Seit 2018 engagiert er sich in der CDU, seit 2020 sitzt er im Stadtrat von Altena.
Der Weg zum Ortsvorsteher entstand aus Teamarbeit. Nach der Corona-Zeit setzte er sich mit dem bisherigen Rahmeder Ortsvorsteher Andreas Kern zusammen: „Wir wollten das als Team machen. Als Team ist man stärker.“ Als Kern nun nach zehn Jahren aus beruflichen Gründen kürzertreten wollte, fragte er Montag, ob er übernehmen wolle. Unterstützung gebe es weiterhin – für Montag selbstverständlich: „Wir bleiben ein Team.“
Optimist trotz schwerer Jahre
Corona, die Hochwasserkatastrophe, der Abriss der Rahmedetalbrücke, die Sperrung der Bahnhofsstraßenbrücke – Altena hat viel durchgestanden. Doch statt zu resignieren, formuliert Montag einen klaren Blick nach vorn: „Wir dürfen nicht zurückschauen. Gemeinsam schaffen wir das.“ Ein Satz prägt den 46-Jährigen besonders: „Die Vergangenheit kann ich nicht gestalten, aber die Zukunft.“
Wie stark der Zusammenhalt in Altena sein kann, habe er oft erlebt – erst jüngst beim Wohnhausbrand in der Rahmede, als acht Menschen ihr Zuhause verloren und die Hilfsbereitschaft überwältigend war. „Das macht Altena aus“, sagt Montag.

Hier erinnert wirklich nicht mehr viel an den Spielplatz, auf dem sich vor der Flutkatastrophe viele Kinder mit ihren Eltern tummelten. Dennis Montag möchte, dass das bald wieder so ist.
Herzensprojekt: Wiederaufbau des Spielplatzes
Montag plant regelmäßige Bürgersprechstunden und Treffpunkte, um über den Stand des Wiederaufbauplans zu informieren und auf Sorgen oder Hinweise einzugehen. Sein Herzensprojekt ist und bleibt der Spielplatz am Hemecker Weg, den das Hochwasser vollständig zerstört hat.
18 Jahre lang hat er dort mit seinem Schwiegervater Rasen gemäht und Hecken geschnitten. Für ihn ist klar: „Die Kinder haben keinen Rückzugsort mehr. Ein neuer Spielplatz – das ist ein großes Ziel.“ Ein Fachunternehmen hat bereits geplant; der Entwurf liegt der Bezirksregierung vor. Mit etwas Glück könnte in ein bis zwei Jahren wieder ein lebendiger Ort für Kinder entstehen.
Auch wirtschaftlich möchte Montag Impulse setzen: mit Unternehmen ins Gespräch kommen, Probleme erkennen, Lösungen finden. Denn: „Jedes Unternehmen, das uns verlässt, kommt nicht wieder. Wir müssen Arbeitsplätze halten.“
Viel Einsatz für wenig Geld
Der Zeitaufwand für das Ehrenamt Ortsvorsteher ist hoch, sagt Montag. Die Aufwandsentschädigung von 260 Euro monatlich sei voll zu versteuern, ein Teil fließe außerdem als Spende an die Partei. „Fürs Geld übernehme ich dieses Amt ganz sicher nicht.“ Montag will etwas bewegen und er will wissen, was die Menschen in der Rahmede bewegt.
„Einfach ansprechen“ – Nähe zu den Menschen
Sein Wunsch an die Rahmederinnen und Rahmeder ist einfach: auf ihn zukommen, ihn ansprechen, ihm schreiben. Und am 8. Dezember um 18 Uhr lädt er ins Restaurant Dalmatia zum Bürgertreff ein. Dort stellt sich das neue CDU-Team Rahmede vor – neben Montag und Andreas Kern auch Frank Britscho und Max Nehm. Auch Bürgermeister Guido Thal wird dabei sein und ein Grußwort sprechen. „Alle Bürgerinnen und Bürger sind willkommen, ihre Anliegen vorzubringen“, so Montag. Und alle, die sich lieber schriftlich an ihn wenden möchten, schreiben ihm einfach eine E-Mail: ortsvorsteher-rahmede@web.de.



