Altena/Lüdenscheid. Ein katholischer Pastor, der auch in der Pfarrei St. Mathhäus Altena-Nachrodt gearbeitet hat, muss sich vor Gericht verantworten. Der Vorwurf gegen den 55-Jährigen: Besitz von Bildern mit kinderpornografischem Inhalt.
Das Amtsgericht Lüdenscheid hat die Eröffnung eines Hauptverfahrens zugelassen; der Prozess beginnt am 26. Juni. Das bestätigte am Dienstag (18. Februar) Bernhard Kuchler, Sprecher des Landgerichts Hagen und als solcher auch zuständig für das Lüdenscheider Gericht, gegenüber LOKALSTIMME.DE.
402 Bilder auf dem Dienstrechner gefunden
Die Anklage wirft dem katholischen Geistlichen vor, sich im Zeitraum von Mai bis Anfang November 2019 Bilder mit kinderpornografischem Inhalt verschafft und besessen zu haben. Auf seinem dienstlichen Computer seien 402 Bilder mit kinderpornografischem Inhalt gefunden und sichergestellt worden. Auf einem privaten Datenträger, einer externen USB-Festplatte, sollen 91 Bild- und Videodateien gespeichert gewesen sein.
Dem katholischen Pastor drohen bei einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Es ist zu erwarten, dass das Gericht bei der Strafzumessung berücksichtigt, dass er zwar kinderpornografisches Material besessen und sich somit verschafft hat, aber wohl selbst solche Bilder nicht weiterverbreitet hat.
Seit November außer Dienst gestellt
Der Hinweis, der zu einer Hausdurchsuchung und zu den Ermittlungen gegen den katholischen Pastor führte, sollen seinerzeit vom Bistum Essen ausgegangen sein. Der Pastor ist seit Anfang November von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck von seiner Tätigkeit außer Dienst gestellt – damals mit der Begründung, dies entspreche der Verfahrensordnung im Ruhrbistum in solchen Fällen.
Der Beschuldigte war bis dahin in der Pfarrei St. Matthäus Altena-Nachrodt (u. a. in der Altenheimseelsorge) und in der Pfarrei Christus König im Volmetal (Schalksmühle, Halver, Breckerfeld, Hagen-Dahl) tätig. Gewohnt hat er in Schalksmühle. Sein jetziger Aufenthaltsort ist der Öffentlichkeit unbekannt.