Altena. Die Polizei hat heute vor Supermärkten in Altena und Nachrodt-Wiblingwerde das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern gesucht. Das Thema: Taschendiebe und wie man sich vor ihnen schützen kann.
Im Fokus der Aktion standen vor allem Senioren, die häufig Opfer solcher Straftaten werden. Und in den vergangenen Wochen häuften sich besonders in einem Discounter an der Bahnhofstraße in Altena Taschendiebstähle.
„Niemals in die Gesäßtasche“
Laut den Bezirksbeamten Hendrik Stoffer und Jörg Bielefeld, die morgens in Altena und mittags in Nachrodt-Wiblingwerde im Einsatz waren, gab es viele positive Rückmeldungen zu dieser Polizeiaktion. „Die meisten waren sehr einsichtig und dankbar für die Aufklärung“, so Stoffer. „Viele haben sich bewusst mit dem Thema auseinandergesetzt und gaben an, dass sie nun vorsichtiger im Alltag sein werden.“ Bielefeld ergänzte: „Die Aufklärung hilft, das Bewusstsein zu schärfen. Wir konnten vielen den Wert von Zivilcourage näherbringen und die Bedeutung von Zeugenhinweisen betonen.“ Zudem gaben sie den Frauen den Ratschlag, das Portemonnaie in der Handtasche aufzubewahren und diese geschlossen nah am Körper zu tragen. Und Männer erhielten den Tipp, die Geldbörse am besten in die Innentasche der Jacke oder in die vordere Hosentasche zu stecken – niemals jedoch in die Gesäßtasche.
Viele freundliche Begegnungen hatten die Polizeibeamten. Diese Frau wollte ihnen den Einsatz mit Schokoriegeln versüßen, aber: „Das ist sehr nett von Ihnen, aber wir dürfen leider nichts annehmen“, mussten die Beamten leider ablehnen.Doch nicht alle Reaktionen seien positiv gewesen, berichteten die Polizisten. Einige Bürger zeigten sich weniger empfänglich für die Tipps der Kriminalexperten. „Manche meinten, ihnen sei noch nie etwas passiert und das würde auch so bleiben“, berichtete Bielefeld. „Es ist verständlich, dass gerade ältere Menschen, die viele Jahre ohne Vorfälle unterwegs waren, skeptisch reagieren. Dennoch ist es wichtig, sie darauf hinzuweisen, dass sich die Tatmethoden der Taschendiebe ständig ändern und ältere Menschen zunehmend zur Zielgruppe werden.“
Bezirksbeamte bieten Konkrete Präventionsmaßnahmen an
Das Ziel der Aktion war es, nicht nur die Tätermaschen und Tätertypen aufzuzeigen, sondern auch konkrete Präventionsmöglichkeiten anzubieten. Die Polizei informierte über das richtige Verhalten im Fall eines Taschendiebstahls, betonte die Bedeutung von Zivilcourage und erklärte, wie Zeugen durch ihre Hinweise wertvolle Hilfe leisten können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Die Polizei hofft, dass durch solche Aktionen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt wird und mehr Menschen die Augen offenhalten – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Schwächeren in der Gesellschaft.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Taschendiebstähle 2024 auf 39.757 Fälle, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg bedeutet. Vor diesem Hintergrund ist die verstärkte Aufklärungsarbeit umso wichtiger. Die Polizei setzt daher weiterhin auf präventive Maßnahmen, um der steigenden Kriminalität entgegenzuwirken.
Wer sich weiter über Taschendiebstahl und Prävention informieren möchte, findet nützliche Tipps und Hinweise auf der Webseite der Polizei.