Altena. Die Burg Altena soll eine neue Außenbeleuchtung bekommen. Die Kosten dafür: knapp 100.000 Euro. Seit Mittwoch (9. September) stehen die Chancen gut, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen daran beteiligt und das Vorhaben der „Freunde der Burg Altena“ damit Wirklichkeit werden kann.
Immerhin hatten Bernd Falz als Vorsitzender der „Freunde der Burg“ und Museumsleiter Stephan Sensen die Gelegenheit, NRW-Heimat- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) vor Ort über das Projekt einer neuen Beleuchtung zu informieren und Überzeugungsarbeit zu leisten: Bei ihrem Besuch im Märkischen Kreis machte die Ministerin am Mittwochabend auch einen Zwischenstopp auf der Burg.
Eine Bauwerk von nationaler Bedeutung
Das Warten jedenfalls hatte sich gelohnt. Mit knapp einer halben Stunde Verspätung traf die Ministerin, aus Lüdenscheid kommend, an der Burg ein. Trotz Anschlusstermin in Balve ließ Ina Scharrenbach keine Hektik aufkommen, erklomm zu Fuß vom Parkdeck unterhalb der Jugendherberge den oberen Burghof, hörte den Ausführungen der Fachleute interessiert zu: Dass die Burg mit der ersten Jugendherberge der Welt seit 2007 zu den Denkmälern mit nationaler Bedeutung gehört, wie Museumsleiter Stephan Sensen erläuterte. Dass in den Jahren 2007/2008 mit großer Beteiligung von Unternehmen und Privatpersonen die Burghöfe saniert worden sind, wie Bernd Falz berichtete. Dass die Burg „die Keimzelle des Märkischen Kreises“ ist, wie CDU-Landratskandidat Marco Voge hervorhob. Dass der Erlebnisaufzug, ebenfalls mit Fördergelder finanziert, die Besucherzahl von 65.000 auf fast 130.000 jährlich „dauerhaft verdoppelt hat“, wie Museumsleiter Sensen feststellte. Oder dass die Burg „die einzige in Westfalen ist, die zur Verteidigung des Eisenvorkommens im Mittelalter gebaut worden ist“, worauf Hans Ludwig Knau hinwies. Also: Keine Festung wie vielleicht viele andere im Land, sondern ein besonderes Bauwerk, bekam der Besuch aus der Landeshauptstadt signalisiert.
Nach 20 Jahren jetzt Ausfälle und Defekte
Ein bedeutendes Bauwerk, dessen Beleuchtung allerdings mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Das Lichtkonzept und die Leuchten sind fast 20 Jahre alt, waren ein Referenzprojekt der Lüdenscheider Leuchtenfirma Hoffmeister. Eingeweiht wurde die Beleuchtung Anfang der 2000er-Jahre mit der Kulturaktion „Burg-Belagerung“. „Es gibt inzwischen einige Defekte an den Leuchten“, berichtete Bernd Falz am Mittwoch. Geschätzte Kosten allein für eine Behebung der Schäden und Ausfälle: rund 10.000 Euro. Deshalb verfolgen die Freunde der Burg das Vorhaben, die Beleuchtung gänzlich zu erneuern und dabei auch auf die energiesparende LED-Technik umzustellen. Dies würde allerdings Investitionen von fast 100.000 Euro erfordern. „Wenn es soweit ist, denken wir an sie“, formulierte Bernd Falz in Richtung der Ministerin. Und Altenas CDU-Bürgermeisterkandidat Uwe Kober stellte die Idee vor, auch eine neuen Beleuchtung für die Innenstadt aufzulegen, um die Stadt im Tal sichtbar mit der Burg auf dem Felssporn zu verbinden.
110.000 Euro aus Heimat-Schecks in die Burg geflossen
Was sich mit Licht alles erreichen lässt, bekam die Heimatministerin dann auch auf Fotos zu sehen: von der Inszenierung der Burgmauern („Glanzlicht“) zur Weihnachtszeit im letzten Jahr. „Das sieht toll aus!“, schwärmte die CDU-Politikerin, die ihren Besuch auch damit begründete, dass sie „gerne an die Stätten kommt, wo Heimat gestaltet wird“. Wie an der Burg Altena. 110.000 Euro sind alleine aus den so genannten Heimat-Schecks der Landesregierung in den letzten Jahren dorthin geflossen, wie der scheidende Landrat Thomas Gemke schon bei der Begrüßung von Ina Scharrenbach festgestellt hatte.
Mit den Eindrücken, wo absehbar Fördergelder des Landes an der Burg Altena gebraucht werden, ging es für die Heimatministerin schließlich weiter nach Balve.