Altena. Ein massiver Felssturz hat sich in der Nacht zu Donnerstag (27. Januar) am Burgberg in Altena ereignet. Die teils tonnenschweren und mannshohen Steinbrocken sind aus einer Felswand zur Nette hin abgebrochen.
Verletzte gibt es keine. Mindestens ein Gebäude ist durch den Felsabgang beschädigt worden – wie stark, war in der Nacht noch nicht absehbar.
Der Felssturz hat sich gegen 21.45 Uhr in der Nacht zu Donnerstag ereignet. „Es hat sich angehört, als wenn ein leerer Lkw durch eine Reihe tiefer Schlaglöcher fährt“, schildert ein Anwohner der unteren Bachstraße gegenüber LOKALSTIMME.DE das Geräusch, das die abstürzenden Felsmassen gemacht haben; andere Anwohner haben eher einen lauten Knall und ein Poltern wahrgenommen und daraufhin die Feuerwehr verständigt.
Vor Ort stellt sich heraus: Auf einer Breite von ca. 20 Metern sind aus einer Felswand des Burgbergs mehrere hundert Kubikmeter Gestein herausgebrochen und zu Tal in einen Hinterhof zwischen zwei Betriebsgebäude an der Bachstraße gestürzt; ein Gebäude ist dabei beschädigt worden – wie groß die Schäden an der Außenmauer und dem Dach sind, ist in der Nacht noch nicht abzuschätzen.
Brocken reißen Baum, Stahlbewehrungen und Netze mit
Die Felsbrocken und -steine haben auf ihrem Weg ins Tal mindestens einen Baum mitgerissen, der jetzt aufrecht in dem Hinterhof steht; auch verbogene Stahlbewehrungen und verwundene Gitternetze aus Stahldraht sind zwischen den Trümmern zu erkennen und lassen erahnen, welche Kräfte gewirkt haben.
Neben der Feuerwehr kommt auch die Polizei zum Einsatz; sie sperrt den Zutritt zu dem Hinterhof zunächst mit Flatterband ab. Der städtische Bauhof stellt später in der Nacht Absperrbaken auf.
Welche weitere Gefahr droht und wie die Felsbrocken wegtransportiert werden können, sind in der Nacht noch völlig ungeklärte Fragen. Auch zur Ursache des Felsabgangs gab es in der Nacht noch keine Angaben.
Anfang Dezember hatte der Märkische Kreis mitgeteilt, dass am Westhang der Burg Altena Felssicherungsarbeiten erforderlich seien. Anwohner hätten zuvor von herabstürzenden Felsbrocken auf den Burgweg berichtet; der Märkische Kreis hatte daraufhin geologische Gutachten in Auftrag gegeben. Deren Ergebnis laut Kreisverwaltung: „An der Lenne zugewandten Seite des Burgbergs droht Steinschlag. Deshalb sind umgehend Felssicherungsmaßnahmen vorzunehmen.“ Diese Arbeiten sollen im Februar starten, hieß es Anfang Dezember; der Kreis kalkulierte mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Die Felssicherung habe höchste Priorität.
Der massive Felssturz aus der Nacht hat sich an der Nordwestflanke des Burgbergs in Richtung unteres Nettetal ereignet, also unterhalb des Übergangs von Kapelle und neuem Palas der Burg.