Hellblaues Hemd, dunkle Hose, grauer Wollpulli. Keine Krawatte. „Krawatten habe ich lange genug getragen“, winkt Horst-Werner Maier-Hunke ab. Die Freiheit, bei offiziellen Terminen auf das Business-Accessoir zu verzichten, nimmt sich der 81-jährige Iserlohner Unternehmer. Und er nimmt sich die Zeit, die aktuelle Konjunktur der märkischen Region in die gesamtwirtschaftliche Lage einzuordnen. Was folgt, ist ein Grund- und Aufbaukurs in Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftspolitik. Eine Einordnung, die das Zeug hat, eine Lehrstunde zu sein. Und die das eigene Klientel, die Arbeitgeber, nicht vor Kritik schont.
Politisches Pulverfass Mittlerer Osten
„Wir müssen die Unternehmer wachrütteln“
Pilotprojekt für besseren ÖPNV
Entlassungen werden wahrscheinlicher
Insgesamt sei die Märkische Region „noch gut aufgestellt“, stellt Maier-Hunke fest, die Lage und auch die Aussichten würden aber von den Unternehmern nicht mehr so positiv eingeschätzt. Die Kurzarbeit nehme zu; bisher sei Kurzarbeit „durch den Abbau von Überstunden“ kompensiert worden. MAV-Geschäftsführer Özgür Gökce ergänzt eine Zahl: „20 Prozent der Unternehmen rechnet damit, Mitarbeiter entlassen zu müssen“. Sinkende Erträge lasse weniger Spielraum für Investitionen. Immerhin: „72 Prozent der Betriebe wollen ihre Ausbildungsquote 2020 beibehalten“.