Altena. Es ist soweit: Die Altenaer Schriftstellerin Lena Schätte hat ihren zweiten Roman veröffentlicht: „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“. Der autofiktionale Roman beschäftigt sich mit dem Thema Sucht in der Familie. „Es ist alles sehr aufregend und absolut verrückt, aber ich freue mich auf alles, was da kommt“, so Schätte im Gespräch mit LOKALSTIMME.
Das Thema ist kein leichtes, aber darum geht es Lena Schätte auch nicht. Viele Jahre hat sie als Suchtkrankenschwester gearbeitet und wollte über das Thema schreiben. „Aber ohne den moralischen Zeigefinger oder Vorwürfe“, erklärt sie. Stattdessen wollte sie mit Empathie an das Thema herangehen und diese auch vermitteln.
Rund drei Jahre lang hat die Autorin an ihrer teils fiktiven, teils der Autobiographie verbundenen Geschichte „rumgedacht“, wie sie selbst sagt, bevor sie sich dann in etwa zehn Monaten ganz der Fertigstellung des Romans widmete. Den eigentlichen Anstoß dazu hat ihr ihr Lektor gegeben. Er bekam Auszüge zu lesen und meinte dann zu ihr, dass sie unbedingt weiterschreiben solle. „Und jetzt ist es erschienen“, freut sich die 31-Jährige.

Auf dem Cover von Lena Schättes neuem Roman ist auch ein Auszug aus der Begründung zur Verleihung des W.-G.-Sebald-Literaturpreises abgedruckt. Foto: Kremer
Dass ihr Werk eine besondere Strahlkraft besitzt, zeigte sich bereits vor der offiziellen Veröffentlichung: Die Autorin wurde mit dem renommierten W.-G.-Sebald-Literaturpreis ausgezeichnet (unser Bericht vom 10. August 2024). Die Jury lobte insbesondere die präzise und einnehmende Beschreibung der Komplexität von Suchtverhalten und die Auflösung eindeutiger Opfer- und Täterzuschreibungen.
Um ihr Buch bekannt zu machen und die Reaktionen des Publikums zu erleben, geht Lena Schätte nun auf Lesereise durch ganz Deutschland. Los geht es bei zwei großen Buchpremieren in München und Berlingefolgt von der Leipziger Buchmesse und weiteren Stationen in Hamburg und Frankfurt. Natürlich darf auch ein Auftritt in ihrer Heimatstadt nicht fehlen: Am 5. Juni liest Lena Schätte in der Stadtbücherei Altena.
Ein berührendes Werk über Sucht und Familie
„Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ erzählt die Geschichte von „Motte“, die in einer Familie mit Suchtproblemen aufwächst. Ihr Vater, ein Arbeiter, ist alkoholkrank, und auch Motte selbst entwickelt ein problematisches Trinkverhalten. Als bei ihrem Vater eine Krebsdiagnose im Endstadium gestellt wird, steht sie vor der schwierigen Aufgabe, sich sowohl von ihm als auch vom Alkohol zu verabschieden.
Mit klarer Sprache und tiefem Einfühlungsvermögen schildert Schätte das Aufwachsen in einfachen Verhältnissen, die Liebe zu einem schwierigen Vater und den mühseligen Weg ins eigene Leben. Ihr Roman ist eine bewegende Auseinandersetzung mit Sucht, Familie und der Hoffnung auf einen Neuanfang.
„Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ ist im S. Fischer Verlag erschienen und in Altena bei der Buchhaltung Katerlöh vorrätig.